16. Juni 2021
Ausgabe 2-2021
16. Juni 2021
Henry Bergmann (Federführung), Mirko Bauer. Mit Dank an C.-D. Bielstein sowie posthum an O. Benecke, Max Rosenthal, Max Sonnenburg, Paul Rockstroh u.v.a. | 1. Juli 2021 | Ausgabe 2-2021
Gelegen nahe der ehemaligen Burgsiedlung Glotheworp (Gloworp, Glewerp, Glentetorp, Glorup, Glock, Glorf, Lorf) erhielt die neue Stadt Aken (Aachen, Acken – erster urkundlicher Nachweis 1162) wohl ihren Namen um 1250, als Albrecht der Bär Rheinländer und Flamen ansiedelte, die über sehr gute wasserbauliche Kenntnisse verfügten. Die Stadt war zunächst in sächsisch-askanischem Besitz und ging 1389 an den Bischof von Magdeburg über.
Peer Pasternack, Daniel Watermann | 28. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Im Internetzeitalter hat jede Institution, die etwas auf sich hält, eine eigene Website. Wer keine hat, existiert in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung im Grunde nicht – bzw. hat nicht existiert. Die Universität Wittenberg gibt es seit 1817 nicht mehr, und folglich gab es sie bisher virtuell nicht. Das marginalisierte sie, trotz ihrer Bedeutung, im kulturellen Gedächtnis. Um dem abzuhelfen, wurde die Leucorea nun online gebracht.
Antonia Beran | 25. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
An einem idyllischen Altarm des Elbe-Havel-Kanals liegt Roßdorf. Hier entstand vor gut 30 Jahren ein originelles Fest, das bis zu 3.000 Gäste in das kleine Dorf mit 500 Einwohnern lockt. Diesen Kanalabschnitt zwischen Elbe und Havel, für den ein Teilstück des Flüsschens Stremme verwendet wurde, ließ König Friedrich II. von Preußen 1745 ausheben. 1928 begradigte ein neuer Durchstich den Kanal und der Schiffsverkehr verläuft nun weiter südlich. Der Roßdorfer Altkanal ist heute ein beliebtes Angel- und Freizeitgewässer. Normalerweise fahren hier Paddel- oder Motorboote vorbei, aber regelmäßig am 2. Juniwochenende werden hier ganz andere Fahrzeuge zu Wasser gelassen – und zwar Brühtröge, wie man sie früher zur Hausschlachtung verwendete.
Andreas Porsche | 25. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Auch unter den sicher noch weiter bestehenden Corona-bedingten Einschränkungen bereiten wir die nächsten Carl-Loewe-Festtage vor, wenn auch mit einigen Abstrichen. Wir sind der Meinung, dass solche kulturellen Angebote gerade in dieser Zeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Wohlbefinden der Bürger*innen unbedingt zu erhalten sind.
Johanna Majchrzak und Oliver Arndt | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Viele ursprünglich Felswände und Höhlen bewohnende Tierarten fanden seit vielen Jahrhunderten in und an von Menschenhand geschaffenen Bauwerken Lebensräume. Hierzu zählen auch bestimmte kulturfolgende Säugetier-, Vogel- und Insektenarten, welche die Gebäude als Brutplätze, Sommerquartiere oder Versteckmöglichkeiten nutzen. Durch Sanierungen oder Abriss dieser Gebäude ist bundesweit ein starker Rückgang der gebäudebewohnenden Arten zu verzeichnen.
Kristina Bake | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Das 2016 erstmals durchgeführte Projekt „Du bist Politik – Vereinsdialoge“ wurde in diesem Jahr wieder aufgenommen, um erneut Vereine des ländlichen Raums mit Vertreterinnen und Vertretern der Landespolitik ins Gespräch zu bringen. Ziel ist die aktive Unterstützung des freiwilligen Engagements vor Ort, das von entscheidender Bedeutung für das kulturelle Leben in all seiner Vielfalt auf dem Land und in den Kleinstädten Sachsen-Anhalts ist.
Mike Leske | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
2021 feiert der Teutschenthaler Ortsteil Eisdorf (Saalekreis) sein 900-jähriges Bestehen. Im Gegensatz zur Geburt eines Menschen sind Ortsjubiläen nur sehr selten auf ein genaues Jahr, geschweige denn auf ein konkretes Datum festzulegen. Daher werden solche „Geburtstage“ in der Regel mit einer vermeintlichen Ersterwähnung in den schriftlichen Quellen gleichgesetzt. Diese wiederum stellt keine Gründungsurkunde dar. Meist handelt es sich um die Besitzaufzählung oder -bestätigung eines Grundherrn, welche die Existenz des Ortes bereits voraussetzt. Oft sind diese Siedlungen wesentlich älter als es die Urkunden belegen können.
Mechthild Klamm, Anna Weide | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Die Dölauer Heide im Nordwesten der Stadt Halle ist ein kulturhistorisch höchst bedeutendes Waldgebiet mit einer großen Anzahl obertägig noch sichtbarer archäologischer Kulturdenkmale. Europaweit einmalig ist die Befestigung der mittleren Jungsteinzeit (Baalberger Kultur, ca. 3.950 bis 3.375 Jahre v. Chr.) auf einem Teil der die Dölauer Heide durchziehenden, plateauartigen Erhebung, der so genannten Bischofswiese. Ein mehrfach gestaffeltes Wall-Grabensystem umgibt die steinzeitliche Befestigung; die Wälle und Gräben sind noch heute als schwach ausgeprägte Bodenwellen im Gelände sichtbar. Die nördliche Spitze dieses Plateaus, der lange Berg, wurde während der steinzeitlichen Bernburger Kultur (ca. 3.075 bis 2.700 v. Chr.) besiedelt.
Christian Marlow | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
In der Regel sind kleine Flüsse für deren Anwohner etwas Selbstverständliches. Der kleine Fluss ist immer da. In Abhängigkeit vom Wetter fällt der Wasserstand oder er steigt – was vielleicht nicht einmal von jedem Anwohner wahrgenommen wird. Hin und wieder gibt es auch Hochwasser. Aber sich Gedanken um einen kleinen Fluss wie die Bode machen? Das ist eher ungewöhnlich. Das dem so ist, wird deutlich, wenn man nach (populär-)wissenschaftlichen Veröffentlichungen sucht. Im Gegensatz zu unseren großen Strömen wie Elbe und Saale existieren zu den kleinen Flüssen kaum kulturgeschichtliche oder gar volkskundliche Untersuchungen. Wenn doch, dann sind es geologische oder hydrologische Fachaufsätze, aber eben sehr selten kulturgeschichtliche Beiträge.
Michael Belitz | 18. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
In seinen bekannten ‚Skizzen aus der Altmark‘ (1978) kam der 2019 verstorbene Magdeburger Schriftsteller Hanns H. F. Schmidt auch auf einen Fluss mit gleich drei Namen zu sprechen: „Der Fluß, der in Kalbe als Milde dem Fremden vorgestellt wird, erreicht die Kreisstadt Osterburg als Biese. Nach weiteren zehn Kilometern, in Seehausen, heißt er plötzlich Aland und fließt mit diesem Namen der Elbe zu. Einmal begann ich auf meinen Wanderungen in Beese eine Diskussion des Problems, ob ich noch am Ufer der Milde oder bereits an dem der Biese stehe. Als die ‚Ureinwohner‘ aber auch noch ständig mit den Namen Bäke und Flotte operierten und darüber selbst in Streit gerieten, gab ich in dieser Sache ein für alle Male meine Wißbegierde auf.“
Frank Thiel | 17. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Ende März 2021 wurde ein gemeinsamer Vorschlag von Deutschland, Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien bei der UNESCO in Paris eingereicht, die Flößerei für die internationale Liste des Immateriellen Kulturerbes zu nominieren. Der zuständige Ausschuss der UN-Organisation entscheidet voraussichtlich Ende 2022 über die Anträge.
17. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Wissen, Können, Weitergeben – diese drei Schlagworte stehen für das so genannte Immaterielle Kulturerbe (IKE), das seit 2013 repräsentativ auf der Bundesliste der Deutschen UNESCO-Kommission verzeichnet wird. Aus Sachsen-Anhalt haben es bisher sechs lebendige Traditionen, Bräuche oder Gewerke auf diese nunmehr 126 Einträge umfassende Liste geschafft:[1] der Grasedanz im Harz 2020, die Spergauer Lichtmeß und der Pfingsttanz der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra 2018, die Schachtradition in Ströbeck 2016, das Finkenmanöver im Harz und bereits 2014 die Salzwirker Brüderschaft in Halle/Saale.
Christian Marlow | 16. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021
Dem Immateriellen Kulturerbe (IKE) wird gemeinhin nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie dem Materiellen (Welt-)Kulturerbe, das jeder kennt. In Sachsen-Anhalt gehören dazu beispielsweise der Stiftsberg, Schloss und die Altstadt von Quedlinburg, das Wörlitzer Gartenreich und das Bauhaus in Dessau. Um auch das Immaterielle Kulturerbe, die lebendigen kulturellen Ausdrucksformen wie mündlich überlieferte Traditionen, Handwerkskünste oder gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste, mehr in das Bewusstsein der Menschen zu bringen, bedarf es einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit.
Titel – Leben am Wasser
Deutsches Forum Immaterielles Kulturerbe | Christian Marlow
Die unterschätzte Bode | Christian Marlow
Milde-Biese-Aland: Der Fluss mit den drei Namen und die Altmark | Michael Belitz
Das Brühtrogpaddeln in Roßdorf, Lkr. Jerichower Land, Sachsen-Anhalt | Antonia Beran
Das Reinstedter Grabenfischen | Martin Zepke
Gibt es bald ein weiteres UNESCO-Kulturerbe in Sachsen-Anhalt? Flößerei als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen | Frank Thiel
Kulturlandschaft
Mühlenland Sachsen-Anhalt, Teil 11: Die Mühlen der Elbestadt Aken | Henry Bergmann, Mirko Bauer
Denkmalpflege
Der Schneebeere zu Leibe rücken. Pflegearbeiten der archäologischen Gesellschaft in Sachsen-Anhalt e.V. (agisa e.V.) an ausgewählten archäologischen Denkmalen in der Dölauer Heide, Stadtkreis Halle | Mechthild Klamm, Anna Weide
Geschichte
Erst 900 Jahre Eisdorf ? – Ein Ortsjubiläum und die schwierige Suche nach der zugrundeliegenden Ersterwähnung | Mike Leske
Die Leucorea Wittenberg – Nach 204 Jahren endlich online: www.uni-wittenberg.de | Peer Pasternack, Daniel Watermann
Kunst
Carl Loewe und seine Chöre – Die 8. Carl-Loewe-Festtage in Wettin-Löbejün 5. bis 10. Oktober 2021 | Andreas Porsche
Bürgerschaftliches Engagement
Der Pfingsttanz in Mansfeld Südharz | Maik Schnelzer
„Du bist Politik – Vereinsdialoge 2021“ Ein Projekt des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V. in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt | Kristina Bake
Natur und Umwelt
Vom Trafoturm zur Wohlfühloase für Fledermäuse und Co. Die erste Stele der Biodiversität® für Sachsen-Anhalt im Naturpark Unteres Saaletal | Johanna Majchrzak und Oliver Arndt
In eigener Sache
Neue Bewerbungsrunde zum IKE: Wissen, Können, Weitergeben – Wo sind lebendige Kultur- und Traditionsträger in Sachsen-Anhalt?