
Bräuche und Brauchsammler in der Altmark
Jochen Alexander Hofmann | 18. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020
Die Altmark wurde als Brauchlandschaft vergleichsweise spät entdeckt. Die älteste literarische Quelle zur altmärkischen Brauchgeschichte ist wohl der im Jahre 1800 erschienene erste Band von Heinrich Christoph Steinhardts „Ueber die Altmark“, in dem der schriftstellernde Pastor u. a. den Ablauf einer großen Bauernhochzeit in der Wische, die Usancen bei Taufen und Begräbnissen, und das Treiben der Clas Buren in der Adventszeit schilderte. Diese Ausführungen zählen zu den wertvollsten Quellen für die historische Volkskunde der Altmark. Doch woher bezog der Verfasser seine Informationen? Aus eigener Feldforschung, d. h. aus Beobachtungen und Gesprächen mit Gewährsleuten, oder doch aus Büchern und Zeitschriften? Eine klare Antwort hierauf blieb Steinhardt schuldig.