Förderverein Steinzeitdorf Randau

Hans-Christian Solka | Ausgabe 2-2020 | Bürgerschaftliches Engagement

Dr. Solka im Videochat, Mai 2020. Foto: H.-C. Solka

Auf den Abbruch des öffentlichen Schulbetriebs durch die Corona-Krise reagierte der Förderverein Randau sofort. Der Leiter unseres umweltpädagogischen Projekts Zeitreise, Dr. Solka, führte per Skype für interessierte Kinder an jedem Werktag einen interaktiven Videogruppenchat von 45 min aus dem Steinzeitdorf Randau durch. Am 15. Mai 2020 endete mit der achten Woche dieses Angebot.

Die Bekanntmachung des Angebots erfolgte über das Internet und mindestens zweimal berichtete die Magdeburger Volksstimme darüber. Im Gruppenchat wurde entsprechend dem Vereinsziel das Thema Nachhaltigkeit behandelt. Dabei wurden Analogien zwischen dem Leben in der Steinzeit und aktuellen Themen wie Klimaschutz, Wald, Jagd, Lebensmittelerzeugung, Feuer, alternative Energien usw. hergestellt. Die Veranstaltungsreihe wurde bis zur Wiederaufnahme des Schulbetriebes bzw. den Schulferien im Mai durchgeführt.

Dauerhaft nahmen täglich 3 bis 5 Kinder in den Altersstufen Klasse 2 bis 7 aktiv an den Chats teil (mehr waren eigentlich auch nicht möglich). Die Fluktuation war gering. Die Eltern der Kinder schätzten die Planbarkeit, die strukturierte Beschäftigung der Kinder und die Seriosität des Angebots.

Die Kinder brauchten täglich für sie interessante Themen, um bei der Stange zu bleiben. Sie benötigten in diesen Krisenzeiten nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch eine Art „Kummerkasten“ und psychologische Begleitung sowie Tipps für ihren Alltag. Kinder ohne Unterstützung ihrer Elternhäuser sprangen nach zwei, drei Tagen wieder ab.

Die 45 Minuten tägliches Angebot mussten aufwendig vorbereitet werden. Für die Konzentrationsfähigkeit der Kinder ist das extrem lang. Dass sie das Angebot so gut annahmen, sprach für dessen Qualität. Pädagogisch schwierig war es, den Spannungsbogen zu halten, da man nur eingeschränkt interagieren und mit Lernhilfsmitteln arbeiten kann. Insofern war das Angebot eine Unterstützung, aber kein Schulersatz. Problematisch war und ist die schlechte, volumenbeschränkte und teure Internetanbindung des Vereins. Am 18. Mai 2020 konnte das Steinzeitdorf Randau seine Pforten für den – wenn auch eingeschränkten – Besucherverkehr wieder öffnen.