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Braunkohlenbergbau und Umsiedlungen in Mitteldeutschland

Günther Schönfelder | 18. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Der gewichtige, prächtige und höchst informative sowie sehr anschauliche Band (drei Kilogramm schwer und fünf Zentimeter dick) stellt ein wahres Kompendium dar. Es ist einem bedeutsamen und durchaus schwierigem Kapitel unserer Regionalgeschichte im Zusammenhang mit der großindustriellen Gewinnung von Braunkohle gewidmet. Das vorzüglich ausgestattete Buch enthält anhand zahlreicher Daten, Fakten und Zahlen die umfassende Kennzeichnung aller seit 1925 bis zur Gegenwart (Jahresende 2020) durch den Braunkohlenbergbau verlorengegangenen Ortslagen in den Gegenden und Teil-Revieren um Bitterfeld, Gräfenhainichen, Delitzsch, Leipzig, Borna, Altenburg, Zeitz, Weißenfels, dem Geiseltal, Halle (Saale), Röblingen/Amsdorf und Nachterstedt. Es sind insgesamt 147 Siedlungen, die ganz oder teilweise „überbaggert“ wurden.

Identität und Tradition durch Sprache: Aktuelles zu niederdeutschen Orts- und Flurnamen

Saskia Luther und Christian Sadel | 18. Juli 2022 | Ausgabe 1-2022

Niederdeutsche Ortsnamen sind wie auch entsprechende Flurnamen sehr alt und vor allem mündlich tradiert. Neu ist jedoch die Möglichkeit, dass Orte diese Bezeichnungen nun auch offiziell tragen dürfen. Im Mai 2019 veröffentlichte der Landtag Sachsen-Anhalts unter dem Titel „Niederdüütsche Sprook in Sassen-Anhalt wedder opleven laten“ einen Beschluss, in dem er die Landesregierung unter anderem auffordert, „eine stärkere Sichtbarkeit der niederdeutschen Sprache auch in der Öffentlichkeit zu eröffnen.

Flurnamen sammeln – aber wie?

Christian Zschieschang | 18. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Flurnamen sind ein wichtiges Zeugnis unserer Geschichte, Sprache und Kulturlandschaft. In ihrer engen Beziehung zur Bewirtschaftung und zum Landschaftsbild sind sie von deren Veränderungen betroffen und stehen in der Gefahr außer Gebrauch zu kommen (Zschieschang 2015). Diese Namen zu „retten“ bzw. zu sammeln bedeutet, sie so zu dokumentieren, dass sie, auch wenn sie nicht mehr aktiv gebraucht werden, noch nachzuschlagen sind. Dies ist eine verdienstvolle Aufgabe, gerade auch für lokale Experten.

Aufruf an Flurnamen-Sammler

Ulrich Wenner | 18. Juli 2022 | Ausgabe 1-2022

Wer war Wilhelm Traugott Krug? Sollte man ihn kennen?

Isabella Weber | 15. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Diese Frage möchte ich gleich zu Beginn mit einem JA! beantworten. Während meiner Beschäftigung mit dieser Persönlichkeit wurde mir immer deutlicher, dass man heute durchaus sehr viel von ihm lernen kann. Er war in seinem Denken und dem daraus folgenden Handeln seiner Zeit weit voraus.

Mehr Vernetzung, mehr Zusammenarbeit

Ergebnisse des zweiten Netzwerktreffens zum Grünen Band in Böckwitz

Hauke Heidenreich und Martin Müller | 15. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Am 9. Oktober 2021 lud der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. Vereine, Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen zu einem zweiten „Netzwerktreffen Grünes Band“ ins Grenzmuseum Böckwitz-Zicherie ein. Bereits im Jahr 2020 hatte ein solches Treffen in Abbenrode im Harz stattgefunden. Seit dem 1. Juni 2021 ist nun beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt das Projekt „Erinnerungskultur und Engagement am Grünen Band“ angesiedelt. Ziel ist es, die überregionale Vernetzung von Akteuren am Grünen Band zu erreichen und Informationen darüber auf einem digitalen Besucher:innenzentrum (Multimediaplattform) für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Daher diente das Netzwerktreffen als Möglichkeit, die die unterschiedlichen Akteure am Grünen Band miteinander ins Gespräch zu bringen.

Erinnerungskultur und Engagement am Grünen Band – Die Entwicklung eines Digitalen Besucher:innenzentrums beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.

Hauke Heidenreich | 15. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Die Geschichte des Grünen Bandes beginnt nach dem Mauerfall 1989 und den Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt im Gebiet der ehemaligen Grenze zwischen DDR und BRD. Doch die Geschichte der Grenze, die dem Grünen Band seinen Verlauf vorgibt, ist bekanntlich älter, und bis heute streiten sich Historikerinnen und Historiker, welche historische Zeit als entscheidende Weichenstellung zur Entstehung dieser Grenze gesehen werden sollte.

„In jeder Sekunde möchte ich nach Hause“

Ein Gespräch mit der 96-jährigen, aus der Ukraine geflohenen Anastasia Gulej

15. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Sanierung und Erweiterung des Geläutes des Doms zu Magdeburg

Ein Projekt des Domglocken Magdeburg e. V.

Rainer Kuhn, Johannes Sattler, Martin Helmut Groß, Andreas Schumann | 25. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Magdeburg war bis zu seiner Zerstörung 1631 eine der größten und bedeutendsten Städte des Reiches und der Dom ein ebenso bedeutender Kirchenbau. Die Stadt wurde noch in der Weimarer Republik im Zusammenhang mit dem „Neuen Bauen“ mit New York verglichen. Nach der zweiten Zerstörung 1945 wird, auch durch ein Projekt wie es im Folgenden beschrieben wird, versucht, mit bürgerschaftlichem Engagement Magdeburg seinen Rang und seine Würde wiederzugeben.

Baum und Blume des Jahres 2022

Die Gewöhnliche Buche und die Einbeere

Eberhard Große | 12. April 2022 | Ausgabe 1-2022

In Deutschland kommen von der Pflanzenfamilie Buchengewächse (Fagaceae DUMORT.) neben der im Folgenden beschriebenen Gewöhnlichen Buche oder auch Rot-Buche (Fagus sylvatica L.) spontan noch diverse Arten von Eichen (Quercus spec.) sowie die Ess-Kastanie (Castanea sativa Mill.) vor. – Die Nomenklatur der deutschen und wissenschaftlichen Namen richtet sich nach JÄGER [8]. – Aus etymologischer Sicht wird die Herkunft des deutschen Namens von dem althochdeutschen buohha und dem mittelhochdeutschen Wort buoche abgeleitet. Er „ist verwandt mit lat. fagus ‚Buche‘ und griech. phegos ‚Eiche‘, [aber] die semantischen Unterschiede hängen damit zusammen, dass in indogermanischer Zeit Buchen nur in wenigen Gebieten wuchsen und die Bezeichnung in anderen Landstrichen auch für andere Bäume verwendet wurde; eine Verwandtschaft zu Buch ist [deshalb im Gegensatz zur bisherigen Auffassung] auszuschließen“. Auf die rötliche Farbe des Kernholzes nimmt der zweite Artname „Rot-Buche“ Bezug.

Die Gesteine, Böden, Fossilien und Minerale der Jahre 2021 / 22

Bodo-Carlo Ehling | 12. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Am 23. September 2021 erfolgte in Mammendorf die Taufe des Andesits zum „Gestein des Jahres 2020/21“. Eingeladen hatten der Berufsverband deutscher Geowissenschaftler (BDG), der seit dem Jahr 2007 das Prädikat „Gestein des Jahres“ verleiht, sowie der Betreiber des Hartgesteinstagebaus, die Cronenberger Steinindustrie, der Unternehmerverband Mineralische Rohstoffe (UVMB), das Landesamt für Geologie und Bergbau Sachsen-Anhalt (LAGB), der Bundesverband Mineralische Rohstoffe e. V. (MIRO) sowie die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e. V. Im Rahmen eines kurzen, abwechslungsreichen Symposiums wurde das Gestein Andesit, seine Zusammensetzung, Verbreitung und Verwendung vorgestellt.

1000 Jahre Merseburger Dom – 1000 Jahre Glockengeschichte

Mathias Köhler | 7. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Nicht nur architektonisch und baugeschichtlich ist der Merseburger Dom St. Laurentius und Johannes der Täufer, dessen 1000-jähriges Weihejubiläum vergangenes Jahr gefeiert wurde, ein bedeutendes Bauwerk. Innerhalb der reichen Ausstattung bildet das Geläut einen nicht unwesentlichen Bestandteil. Kaum anderswo dokumentieren Glocken derart eindrucksvoll Bau- und Liturgiegeschichte des Gotteshauses.

„Ein unnatürlicher Zustand“*

Die Regierung Willy Knorr in Anhalt im Jahr 1924

Ralf Regener | 6. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Der Freistaat Anhalt wurde fast die gesamte Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) von einer Koalition aus Sozialdemokraten (MSPD bzw. SPD) und der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) regiert. Nach den ersten demokratischen Landtagswahlen im Dezember 1918 wurde zunächst eine Übergangsregierung unter Wolfgang Heine (1861 – 1944) gebildet. Ab Mitte des Jahres 1919 übernahm Heinrich Deist (1874 – 1963), wie sein Vorgänger Sozialdemokrat, das Amt des Präsidenten des Staatsrates von Anhalt. Später hieß der Regierungschef Ministerpräsident von Anhalt. Deist übte dieses Amt bis 1932 nur mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1924 sehr erfolgreich aus. Letztendlich musste er und seine Koalitionsregierung nach einer Wahlniederlage Platz für die erste NSDAP-geführte Landesregierung machen.

Die Wandlungen von Schäfertanz und Schäferfest im Mansfelder Land

Lutz Wille | 4. April 2022 | Ausgabe 1-2022

In Württemberg gibt es noch eine lebendige Brauchkultur der Schäfer. So werden jährlich in Heidenheim, Markgröningen, Bad Urach, Wildberg und anderen Orten Schäferfeste ausgerichtet, deren Anfänge Jahrhunderte zurückreichen. Die dortigen Schäferläufe wurden 2018 von der Deutschen UNESCO­Kommission in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Interview mit Müllermeister Axel Schröder jun. in der Mühle in Thale

4. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Axel Schröder jun. hat mit 22 Jahren die Mühle seines Großvaters übernommen und führt sie heute erfolgreich.

Die Letzten ihrer Zunft

Henry Bergmann | 4. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Während man in der Wendezeit noch etliche Mühlen ausmachen konnte, in denen gemahlen oder geschrotet wurde, ist nun die Anzahl der aktiven Betriebe auf einige wenige zusammengeschrumpft. Die Ursachen liegen in der Überalterung ihrer Besitzer, mangelndem Interesse der nachwachsenden Generationen und im Preisdruck, der durch die Großmühlen ausgeübt wird. Deren Mehl ist unschlagbar kostengünstiger, wenn auch mit Abstrichen in der Qualität, wie oft behauptet wird. Verbliebene Mühlen setzen hingegen auf Bioprodukte, eigene Hofläden und neue Projekte mit interessierten Partnern.

Die Mühlen der Magdeburger Börde

Mühlenland Sachsen-Anhalt, Teil 12-2

Thorsten Neitzel2, Winfried Sarömba2, Henry Bergmann1,2 (Federführung) | 1. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Die Ausdehnung der Magdeburger Börde ist im Detail von verschiedenen Geographen uneinheitlich definiert worden. Sie erstreckt sich im Wesentlichen über ca. 1.000 km2 westlich von Magdeburg bis zum Ostbraunschweigischen Hügelland und den Ausläufern des nördlichen Harzvorlands (Bild 1). Die Boden- und Ackerzahlen der Schwarzerde gehören zu den höchsten in Deutschland und seit langem wird hier Landwirtschaft betrieben. Wenn früher der Getreideanbau und -export dominierten, so kam im 19. Jahrhundert der Zuckerrübenanbau hinzu, der manchen geschäftstüchtigen Landeigner zum „Rübenbaron“ machte, was auch heute noch an den sogenannten „Rübenpalästen“ in vielen Bördedörfern zu erkennen ist.

Kulturdenkmal des Jahres 2022 – Mühlen und Hammerwerke

Pflege und Erhaltung eines alten Kulturguts – Impressionen aus der Tätigkeit des Arbeitskreises Mühlen Sachsen-Anhalt e. V. (Mühlenland Sachsen-Anhalt, Teil 12-1)

Henry Bergmann | 1. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Angelehnt an das Jahresthema der so genannten Europäischen Landesdekade (DALE) hat der der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden historische bzw. erhaltene Mühlen und Hammerwerke zum Kulturdenkmal 2022 gewählt. Mühlen und Hammerwerke gehören seit rund 2000 Jahren zu den Technologien, die den Menschen prinzipiell die Arbeit erleichterten bzw. viele Tätigkeiten erst lohnenswert möglich machten. Leider sind die Zeugnisse dieses technischen Fortschritts zumeist verschwunden, mitunter dominieren im Landschaftsbild neue „Windmühlen“ ihre Vorläufer (Bild 1), was im weiteren Sinne auch für die Stahl- und Schmiedewerke des 19. und 20. Jahrhunderts gilt, die moderneren weichen mussten. Im heutigen Sachsen-Anhalt bemüht sich u. a. der Arbeitskreis Mühlen Sachsen-Anhalt e. V., der auch Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung DGM ist, seit vielen Jahren um Bewahrung und Erinnerung an das technische Erbe.

30 Jahre Archäologische Gesellschaft in Sachsen-Anhalt e. V.

Thomas Weber | 9. März 2022 | Ausgabe 4-2021

Am 15. Juni 2021 beging die Archäologische Gesellschaft in Sachsen-Anhalt e. V. pandemiebedingt „in aller Stille“ den 30. Jahrestag ihrer Gründung. Entstanden als erster Verein dieser Art in den „neuen Bundesländern“, macht die Gesellschaft nach der damals verabschiedeten Satzung „es sich zur Aufgabe, auf wissenschaftlicher Grundlage und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen amtlichen Stellen in Sachsen- Anhalt die archäologische Denkmalpflege sowie die Erforschung der Ur- und Frühgeschichte zu fördern und deren Ergebnisse an breite Bevölkerungskreise zu vermitteln.“

20 Jahre Arbeitskreis Döllnitz e. V. (AKD)*

Johannes Stadermann | 9. März 2022 | Ausgabe 4-2021

Er ist noch immer mehr ein Geheimtipp für Heimatfreunde und agiert am Rande der Regionalpolitik.

Auf Empfehlung des Geschäftsführers der Stadtwerke Halle (SWH) und der Deponie Halle-Lochau wurde der AKD am 20. Juni 2001 im Brückenraum der Deponie gegründet. Ziele waren: die vom Bergbau geschundene Landschaft um Döllnitz mittels förderfähiger Projekte entwickeln zu helfen sowie Traditionen und regionalgeschichtliches Bewusstsein zu pflegen und zu fördern.
Inzwischen sind 20 Jahre vergangen. Was hat der AKD in den Jahren geleistet? Hier ein kleiner Exkurs in die Anfangsjahre.

Einzigartige HEIMATREISE

HEIMATSTIPENDIUM – 10 Künstler*innen für 12 Monate an 10 Museen in Sachsen-Anhalt

Ines Janet Engelmann | 28. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

Bunte, glänzende, keramische Kleinplastiken in einer von Schwarzerde geprägten Umgebung; Kohlezeichnungen einer jungen Künstlerin in einem von schwerer körperlicher Arbeit kündenden Umfeld; oder: Schmuck in einem Haus, das als Gedenkstätte an die Gräuel der NS-„Euthanasie“ erinnert. Kunst von heute trifft auf Erinnerungsstücke und -orte von gestern. Daraus ergibt sich kein Widerspruch, ganz im Gegenteil. Das zeigen die im Rahmen des HEIMATSTIPENDIUMS entstandenen Arbeiten in ganz unterschiedlichen Genres wie Zeichnung, Papierschnitt, Plastik, Fotografie, Schmuckgestaltung, Film und Illustration zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler an Museen und Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt eindrucksvoll. Um die Öffentlichkeit auf deren einzigartige Sammlungen aufmerksam zu machen und Künstlerinnen und Künstlern den Zugang dazu zu ermöglichen, hat die Kunststiftung in Kooperation mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt eine zweite Runde des in Deutschland einmaligen Projektes gestartet. Aus 88 Projektskizzen wurden dafür zehn für die Arbeit an zehn Häusern von Salzwedel im Norden bis Zeitz ganz im Süden ausgewählt. Gefördert wird das Programm durch die Kloster Bergesche Stiftung.

Die Lehre Sebastian Kneipps als Immaterielles Kulturerbe

Christian Marlow | 17. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

Sebastian Kneipp (1821 – 1897) konnte sicher nicht ahnen, dass seine ganzheitliche Gesundheits- und Heillehre im Jahre 2015 durch die Deutsche UNESCO-Kommission auf die Bundesliste „Immaterielles Kulturerbe“ gesetzt wird. Denn bis ins hohe Alter sah sich der römisch-katholische Priester Kritik aus Teilen der hiesigen Ärzte- und Apothekerschaft ausgesetzt, die ihn immer wieder der Kurpfuscherei bezichtigten.

Planetenweg Radis

Antje Möbius | 17. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

Einer von derzeit ca. 100 Planetenwegen in Deutschland ist in Radis zu finden. Der 4,5 km lange Weg wurde am 24.September 2016 eröffnet und ist mit dem Namen des Astronomen Johann Gottfried Galle verbunden, der 1812 in Radis geboren wurde. Idee und Ausführung oblagen dem Heimatverein Radis e. V.

Endlose Weiten auf der Peißnitz

Ein Nachruf auf das hallesche Raumflug-Planetarium „Sigmund Jähn“

Ruth Heftrig | 17. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

Längst ist Gras über die Sache gewachsen. Nicht nur sprichwörtlich, sondern ganz real wuchern Gräser und Gebüsch über den im Boden verbliebenen Fundamentplatten. Doch es schmerzt noch immer. Wie bei einer alten Wunde, die sich bei einem Wetterumschwung bemerkbar macht, hinterlässt der Blick auf den ehemaligen Standort des Raumflug-Planetariums „Sigmund Jähn“ bei jedem Besuch des Peißnitzhauses noch immer einen Phantomschmerz. Es begann nach dem maßlosen Hochwasser 2013 – Schäden waren auch an Wegen und Gebäuden auf der Peißnitz zu verzeichnen. Dann ein beunruhigendes Signal: In der Straßenbahn fehlten plötzlich in der Ansage zur Haltestelle die Erläuterungen zum Planetarium. War man etwa bereit, das Gebäude aufzugeben?

30 + 1 Jahre Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.

13 Ehrennadeln für seine Mitglieder aus den Händen des Ministerpräsidenten

John Palatini und Christine Schlott | 16. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

In den zurückliegenden beinahe zwei Jahren ließ sich eindrücklich mitansehen, wie wichtig Engagement für die Gesellschaft ist. Es sind die freiwillig Engagierten, die sich mit Tatkraft und Ideen in die Gesellschaft einbringen, die Mut machen und auf diese Weise Vieles ermöglichen. Um ihre Bereitschaft, sich zu engagieren, langfristig zu erhalten und andere zum Mitmachen zu bewegen, braucht Engagement Anerkennung!

Klein aber fein – Planetarium Kanena

Angelique Schuchardt | 16. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

In Halle versteckt sich viel Astronomie. Nicht nur im Stadtwappen tauchen Mond und Sterne auf, sondern auch in dem kleinen Ortsteil Kanena verläuft entlang einer ehemaligen Schule eine unscheinbare Seitenstraße mit dem vielversprechenden Namen „Zur Sternwarte“. Das ist alles andere als ein Zufall, denn vor nun fast 60 Jahren hat sich ein begeisterter Lehrer angeschickt, in Halle und Umgebung die Astronomie gesellschaftsfähig zu machen.

Vom Gasspeicher zum Wissensspeicher – das neue Planetarium Halle (Saale)

Dirk Schlesier und Katrin Keym | 16. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

In Halle (Saale) wird auf der grünen Salineinsel ein neues Planetarium gebaut: unmittelbar neben einem Erholungsgebiet und doch nur wenige Gehminuten vom Zentrum von Sachsen-Anhalts größter Stadt entfernt. Der Ersatzneubau für das 2013 durch Hochwasser zerstörte Raumflug-Planetarium auf der Peißnitzinsel zwischen hallescher Alt- und Neustadt wird aus Flutmitteln des Landes finanziert. Damit erhält Halle, wie vor der Flut, wieder das größte Planetarium in Sachsen-Anhalt. Das neue Planetarium soll eine große Strahlkraft weit über die Stadtgrenze hinaus entfalten.

„Freie Feldlage“ Harzgerode: Wie eine Gemeinschaft einen verlassenen Ort wiederbelebt

Julia Pleintinger | 20. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Gerade ist wieder ein Kennenlernwochenende vorbei. Das Erste seit Beginn der Corona-Zeit. 11 Menschen waren da, um sich einen Eindruck von unserer Gemeinschaft zu machen und genauso viele sind noch auf der „Warteliste“. Das Interesse am Leben in Gemeinschaft ist groß. In der Corona-Zeit waren wir alle sehr froh, nicht mit Kleinfamilie oder gar allein in einer kleinen Bude zu wohnen, sondern hier viel Platz und viele Menschen um uns zu haben – trotz aller Konflikte, die so ein Zusammenleben mit sich bringt, denn auch selbstgewählte Gemeinschaft ist nicht immer Friede Freude (veganer) Eierkuchen.

Junge Engagierte in Peißen

Lilly Jentsch | 4. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Als Engagementbotschafter Kultur des Landes Sachsen-Anhalt werden seit 2013 Bürgerinnen und Bürger des Landes berufen, die im Kulturbereich ehrenamtlich tätig sind. Die Berufung ist eine Auszeichnung für ehrenamtliche Arbeit und zugleich selbst ein Ehrenamt. Die aktuell fünf Botschafter repräsentieren bei zahlreichen Anlässen das ehrenamtliche Engagement im Kulturbereich und stehen Politik und Verbänden beratend zur Seite.
Mark Wollmann wurde 2020 mit 18 Jahren für 2 Jahre zum Engagementbotschafter des Landes Sachsen-Anhalt berufen. Im selben Jahr legte er sein Abitur am Gymnasium Landsberg ab und leitet inzwischen ehrenamtlich die Gemeindebibliothek Peißen, die er vor 6 Jahren mitgründete. Dort haben sich er und sein Team die Lese- und Sprachförderung junger Kinder aus der Region zur Aufgabe gemacht.

Vom Denkmal der Rechtspflege zum Museumsstück

Der Strafmantel von 1742 aus Groß Salze

Thomas Schindler | 4. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Die Rechtskultur der Vormoderne kannte die sogenannten Schandstrafen. Hierbei wurden Straftäterinnen und Straftäter öffentlich bloßgestellt, um ihnen temporär die Ehre und Würde als Mitglieder ihrer Gemeinde zu nehmen. Es kamen einige, teilweise auch heute noch durch den Sprachgebrauch tradierte Geräte zum Einsatz, vor allem Pranger. Dabei handelte es sich zumeist um eine Art Pfahl, an den Verurteilte eine bestimmte Zeit lang angekettet waren. Weniger bekannt sind hingegen lächerlich machende Aufzüge, mit denen Verurteilte durch die Gassen geführt wurden oder sich an öffentlichen Plätzen aufstellen mussten. Hierzu gehören etwa Strohkränze und Halsgeigen für Frauen, die eine außer- oder voreheliche Verbindung eingingen. Männer mussten hingegen mantelartig gestaltete Holztonnen in der Art eines Kleidungsstücks tragen, sogenannte Schand- oder Strafmäntel: „Dieses Werkzeug war nämlich so gemacht, daß der Verurtheilte den Kopf durchstecken konnte, und es ihm dann auf den Schultern lag; er hatte also nur den Kopf frei. Er mußte nun mit diesem hölzernen schweren Mantel, der bis zum Knie reichte, eine oder ein Paar Stunden auf öffentlicher Straße vor dem Rathhause, oder wenn es Schiffer betraf, die eigentlich mit dieser Strafe belegt wurden, vor dem Packhofe stehen“, wie es in Johann Georg Krünitz’ „Oekonomisch-technologischer Encyklopädie“ von 1832 (Band 154) heißt.

Frischer Wind in alten Mauern

Der „Kaisersaschern e. V.“ errichtet einen Kunstraum in Pobles bei Lützen

Lüder Laskowski | 1. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Im September 2020 schlug sich eine Gruppe von Enthusiasten nach langer Zeit zum ersten Mal wieder eine Schneise durch das Dickicht auf dem alten Kirchhof. Als sie schließlich im ehemaligen Kirchenschiff der zur Ruine gefallenen Kirche St. Gangolf in Pobles bei Lützen standen, waren sie sich darin einig, dass es eigentlich schon kurz nach zwölf für das älteste und markanteste Gebäude der Doppelorte Kreischau/Pobles im Grunautal ist. So romantisch das im Sonnenlicht spielende Blätterdach und die zerfallenen Sandsteinmauern auch wirkten, es musste etwas getan werden. Bis ins 10. Jahrhundert zu Heinrich I. geht die christliche Baugeschichte an diesem Ort zurück. Die nun noch vorhandenen Reste des einst in opulentem Spätbarock ausgestatteten Gotteshauses stammen aus dem 15. und 18. Jahrhundert. Ende der 80er Jahre beschleunigte sich der auch nach der Wende nicht aufgehaltene Verfall.

Rieda – ein Dorf wird wieder Kirchdorf

Eckehard Hofmüller | 1. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Rieda ist ein kleines Dorf 15 km nördlich von Halle / Saale, wenige Kilometer östlich vom Petersberg, zur Kleinstadt Zörbig gehörend. Der Ort liegt umgeben von fruchtbarem Ackerboden direkt am Flüsschen Riede. Er zählt heute etwa 200 Einwohner, ist geprägt von einer gewachsenen Bebauung aus großen, teils verfallenen landwirtschaftlichen Ziegelbauten, sowie einigen Siedlungs- und Neubauten und viel Gartenland. Das Pfarrhaus wurde 2011 verkauft, welches wir, aus Altmark und Oberlausitz stammend, erwarben. Die alte Kirche im Ortszentrum liegt bis vor wenigen Jahren verfallen und versteckt unter einer dicken Efeudecke.

Das Soziokulturelle Zentrum ATHINA Harzgerode e. V.

Kultur- und Begegnungsstätte

Solveig Feldmeier | 1. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Harzgerode, Königerode, Neudorf, Dankerode, Straßberg, Güntersberge, Siptenfelde, Silberhütte, Alexisbad und Mägdesprung – das sind wohlbekannte Namen für einst beliebte Urlaubsorte. In den heutigen Ortsteilen und dem Harzstädtchen, das von 1635 bis 1709 sogar Residenzstadt der Grafen von Anhalt war, mangelte es früher nicht an kulturellen Angeboten und Treffmöglichkeiten. Das hat sich zum Negativen gewandelt. Wie viele andere Orte im ländlichen Raum haben wir mit Abwanderung und Überalterung zu kämpfen. Das trifft auch die vielen bestehenden Vereine hart. Mit unserem Soziokulturellen Zentrum ATHINA wollen wir dieser Tendenz etwas entgegensetzen.

20 + 1 Jahre FrauenOrte – Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt

Anke Triller | 1. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Sachsen-Anhalt gilt als „Wiege der Reformation“ und seit über 20 Jahren ist es auch das „Mutterland der FrauenOrte“. Hier wurde die Projektidee geboren, die mittlerweile in weiteren Bundes­ländern – Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen sowie Thüringen – aufgegriffen wurde. Aber von vorn: Es begann mit den Vorbereitungen zur Weltausstellung Expo 2000 in Hannover. Mitte der 1990er Jahre wurde im Dreieck Bitterfeld / Wolfen, Dessau und der Lutherstadt Wittenberg eine Korrespondenz­region geschaffen. Mit Unterstützung und unter Federführung der landeseigenen Expo Sachsen-Anhalt GmbH wurden zahlreiche Projekte umgesetzt, darunter auch beeindruckende Ausstellungen zur Geschichte unserer Region.

Die jüdische Gemeinde von Aschersleben.*

Geschichte und Geschichten

Lars Bremer | 1. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Der Straßenname „Jüdendorf“ im Süden des Aschersleber Stadtkerns weist heute noch auf eine Ansiedelung von Juden seit dem Mittelalter hin. Ab 1325 ist die Ansässigkeit von jüdischen Einwohnern urkundlich belegt. Sie mussten seinerzeit Schutzgeld an den Bischof von Halberstadt, später an die Stadt Aschersleben zahlen, um sich das Wohnrecht hier zu erkaufen. Die Höhe der Gesamtabgaben und die Erwähnung des Rabbis Isaak von Eilenburg lassen auf die Existenz einer funktionierenden jüdischen Gemeinde schließen.

Die Figurengruppe des Stephanus-Martyriums am Westportal der St. Stephani-Kirche in Aschersleben als Zeugnis eines christlichen Judenbildes

David Löblich | 27. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Die St. Stephanikirche in Aschersleben wurde von 1406 bis 1507 erbaut und ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche. Ihre aufgrund des sandigen Untergrundes nicht vollständig wie geplant errichtete Doppelturmanlage wurde 1469 vollendet und wird über dem Westportal durch eine Figurengruppe geschmückt, die das Martyrium des Hl. Stephanus, des Kirchenheiligen, darstellt. Der Hl. Stephanus war Diakon der Jerusalemer Urgemeinde und gilt als erster Märtyrer des Christentums, der wegen einer Predigt mit hellenistischen Juden in Konflikt kam und als Gotteslästerer ver­urteilt vor den Toren Jerusalems gesteinigt wurde.

„Lehm und Lehm lassen!“

Traditioneller Lehmbau in Mitteldeutschland als Chance für eine nachhaltige Bauwende

Mechthild Klamm, Sophia Stieme-Kirst, Franziska Knoll | 22. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Der mitteldeutsche Raum weist in vielerlei Hinsicht Besonderheiten auf, die ihn von anderen Gegenden in Deutschland unterscheiden. Grund hierfür sind die naturräumlichen Gegebenheiten im Windschatten des Harzes. Während der und in der ausgehenden Eiszeit wurde hier feiner Gesteinsstaub abgelagert: der Löss. Durch den Regenschatten des Harzes bleiben die Nährstoffe, auch die Humusstoffe, bei durchschnittlich nur ca. 450 – 480 mm Niederschlag pro Jahr im Erdboden erhalten. Auf dem Löss-Untergrund bildeten sich mächtige Schwarzerden aus, die noch heute besonders ertragreich sind. Seit der Steinzeit wird Mitteldeutschland daher vornehmlich als Ackerstandort genutzt, Waldgebiete waren und sind kaum vorhanden.

Grundlagenkurse für Engagierte in den Bereichen Ortschronik und Heimatforschung

Martin Müller, John Palatini | 22. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Ortschronistinnen und Heimatforscher arbeiten ‚an der Basis‘. Sie halten die lokalen Begebenheiten in ihren Orten für nachfolgende Generationen fest und tragen Informationen über vergangene Ereignisse zusammen. Sie recherchieren in Archiven, legen eigene Archive an und vermitteln ihre Ergebnisse anhand von Chroniken, Texten zur Heimatgeschichte und Ausstellungen. Ihre Forschungen zur lokalen und regionalen Vergangenheit stellen auch vor Ort ein Identifikationsangebot dar und bilden zugleich die Grundlage für weitere Forschungen. Die für die Allgemeinheit so wertvolle Arbeit von Heimatforscherinnen und Heimatforschern ist eine Form des langfristigen Engagements für die Gesellschaft, das sich oft über Jahrzehnte erstreckt und höchste Wertschätzung verdient.

Kulturdenkmal des Jahres 2021: Historische Orte der Gemeinschaft

Christine Schlott | 22. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) wählt jedes Jahr ein Kulturdenkmal des Jahres. Als Bundesverband der Bürger- und Heimatvereine möchte er so auf bedeutende und erhaltenswerte Kulturlandschaftselemente aufmerksam machen. Gemeinsam ist den in allen Bundesländern als ein solches Kulturdenkmal nominierten Orten, dass sie auf eine reiche Tradition zurückblicken können, gleichzeitig aber im Alltag heute immer mehr an Bedeutung verlieren. Für dieses Jahr wurden „Historische Orte der Gemeinschaft“ zum Kulturdenkmal des Jahres bestimmt.

Mühlenland Sachsen-Anhalt,Teil 11: Die Mühlen der Elbestadt Aken

Henry Bergmann (Federführung), Mirko Bauer. Mit Dank an C.-D. Bielstein sowie posthum an O. Benecke, Max Rosenthal, Max Sonnenburg, Paul Rockstroh u.v.a. | 1. Juli 2021 | Ausgabe 2-2021

Gelegen nahe der ehemaligen Burgsiedlung Glotheworp (Gloworp, Glewerp, Glentetorp, Glorup, Glock, Glorf, Lorf) erhielt die neue Stadt Aken (Aachen, Acken – erster urkundlicher Nachweis 1162) wohl ihren Namen um 1250, als Albrecht der Bär Rheinländer und Flamen ansiedelte, die über sehr gute wasserbauliche Kenntnisse verfügten. Die Stadt war zunächst in sächsisch-askanischem Besitz und ging 1389 an den Bischof von Magdeburg über.

Die Leucorea Wittenberg – Nach 204 Jahren endlich online: www.uni-wittenberg.de

Peer Pasternack, Daniel Watermann | 28. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Im Internetzeitalter hat jede Institution, die etwas auf sich hält, eine eigene Website. Wer keine hat, existiert in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung im Grunde nicht – bzw. hat nicht existiert. Die Universität Wittenberg gibt es seit 1817 nicht mehr, und folglich gab es sie bisher virtuell nicht. Das marginalisierte sie, trotz ihrer Bedeutung, im kulturellen Gedächtnis. Um dem abzuhelfen, wurde die Leucorea nun online gebracht.

Das Brühtrogpaddeln in Roßdorf*

Lkr. Jerichower Land, Sachsen-Anhalt

Antonia Beran | 25. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

An einem idyllischen Altarm des Elbe-Havel-Kanals liegt Roßdorf. Hier entstand vor gut 30 Jahren ein originelles Fest, das bis zu 3.000 Gäste in das kleine Dorf mit 500 Einwohnern lockt. Diesen Kanalabschnitt zwischen Elbe und Havel, für den ein Teilstück des Flüsschens Stremme verwendet wurde, ließ König Friedrich II. von Preußen 1745 ausheben. 1928 begradigte ein neuer Durchstich den Kanal und der Schiffsverkehr verläuft nun weiter südlich. Der Roßdorfer Altkanal ist heute ein beliebtes Angel- und Freizeitgewässer. Normalerweise fahren hier Paddel- oder Motorboote vorbei, aber regelmäßig am 2. Juniwochenende werden hier ganz andere Fahrzeuge zu Wasser gelassen – und zwar Brühtröge, wie man sie früher zur Hausschlachtung verwendete.

Carl Loewe und seine Chöre

Die 8. Carl-Loewe-Festtage in Wettin-Löbejün 5. bis 10. Oktober 2021

Andreas Porsche | 25. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Auch unter den sicher noch weiter bestehenden Corona-bedingten Einschränkungen bereiten wir die nächsten Carl-Loewe-Festtage vor, wenn auch mit einigen Abstrichen. Wir sind der Meinung, dass solche kulturellen Angebote gerade in dieser Zeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Wohlbefinden der Bürger*innen unbedingt zu erhalten sind.

Vom Trafoturm zur Wohlfühloase für Fledermäuse und Co.

Die erste Stele der Biodiversität® für Sachsen-Anhalt im Naturpark Unteres Saaletal

Johanna Majchrzak und Oliver Arndt | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Viele ursprünglich Felswände und Höhlen bewohnende Tierarten fanden seit vielen Jahrhunderten in und an von Menschenhand geschaffenen Bauwerken Lebensräume. Hierzu zählen auch bestimmte kulturfolgende Säugetier-, Vogel- und Insektenarten, welche die Gebäude als Brutplätze, Sommerquartiere oder Versteckmöglichkeiten nutzen. Durch Sanierungen oder Abriss dieser Gebäude ist bundesweit ein starker Rückgang der gebäudebewohnenden Arten zu verzeichnen.

„Du bist Politik – Vereinsdialoge 2021“

Ein Projekt des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V. in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt

Kristina Bake | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Das 2016 erstmals durchgeführte Projekt „Du bist Politik – Vereinsdialoge“ wurde in diesem Jahr wieder aufgenommen, um erneut Vereine des ländlichen Raums mit Vertreterinnen und Vertretern der Landespolitik ins Gespräch zu bringen. Ziel ist die aktive Unterstützung des freiwilligen Engagements vor Ort, das von entscheidender Bedeutung für das kulturelle Leben in all seiner Vielfalt auf dem Land und in den Kleinstädten Sachsen-Anhalts ist.

Erst 900 Jahre Eisdorf?

Ein Ortsjubiläum und die schwierige Suche nach der zugrundeliegenden Ersterwähnung

Mike Leske | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

2021 feiert der Teutschenthaler Ortsteil Eisdorf (Saalekreis) sein 900-jähriges Bestehen. Im Gegensatz zur Geburt eines Menschen sind Ortsjubiläen nur sehr selten auf ein genaues Jahr, geschweige denn auf ein konkretes Datum festzulegen. Daher werden solche „Geburtstage“ in der Regel mit einer vermeintlichen Ersterwähnung in den schriftlichen Quellen gleichgesetzt. Diese wiederum stellt keine Gründungsurkunde dar. Meist handelt es sich um die Besitzaufzählung oder -bestätigung eines Grundherrn, welche die Existenz des Ortes bereits voraussetzt. Oft sind diese Siedlungen wesentlich älter als es die Urkunden belegen können.

Der Schneebeere zu Leibe rücken

Pflegearbeiten der archäologischen Gesellschaft in Sachsen-Anhalt e.V. (agisa e.V.) an ausgewählten archäologischen Denkmalen in der Dölauer Heide, Stadtkreis Halle

Mechthild Klamm, Anna Weide | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Die Dölauer Heide im Nordwesten der Stadt Halle ist ein kulturhistorisch höchst bedeutendes Waldgebiet mit einer großen Anzahl obertägig noch sichtbarer archäologischer Kulturdenkmale. Europaweit einmalig ist die Befestigung der mittleren Jungsteinzeit (Baalberger Kultur, ca. 3.950 bis 3.375 Jahre v. Chr.) auf einem Teil der die Dölauer Heide durchziehenden, plateauartigen Erhebung, der so genannten Bischofswiese. Ein mehrfach gestaffeltes Wall-Grabensystem umgibt die steinzeitliche Befestigung; die Wälle und Gräben sind noch heute als schwach ausgeprägte Bodenwellen im Gelände sichtbar. Die nördliche Spitze dieses Plateaus, der lange Berg, wurde während der steinzeitlichen Bernburger Kultur (ca. 3.075 bis 2.700 v. Chr.) besiedelt.

Die unterschätzte Bode

Christian Marlow | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

In der Regel sind kleine Flüsse für deren Anwohner etwas Selbstverständliches. Der kleine Fluss ist immer da. In Abhängigkeit vom Wetter fällt der Wasserstand oder er steigt – was vielleicht nicht einmal von jedem Anwohner wahrgenommen wird. Hin und wieder gibt es auch Hochwasser. Aber sich Gedanken um einen kleinen Fluss wie die Bode machen? Das ist eher ungewöhnlich. Das dem so ist, wird deutlich, wenn man nach (populär-)wissenschaftlichen Veröffentlichungen sucht. Im Gegensatz zu unseren großen Strömen wie Elbe und Saale existieren zu den kleinen Flüssen kaum kulturgeschichtliche oder gar volkskundliche Untersuchungen. Wenn doch, dann sind es geologische oder hydrologische Fachaufsätze, aber eben sehr selten kulturgeschichtliche Beiträge.

Milde-Biese-Aland: Der Fluss mit den drei Namen und die Altmark

Michael Belitz | 18. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

In seinen bekannten ‚Skizzen aus der Altmark‘ (1978) kam der 2019 verstorbene Magdeburger Schriftsteller Hanns H. F. Schmidt auch auf einen Fluss mit gleich drei Namen zu sprechen: „Der Fluß, der in Kalbe als Milde dem Fremden vorgestellt wird, erreicht die Kreisstadt Osterburg als Biese. Nach weiteren zehn Kilometern, in Seehausen, heißt er plötzlich Aland und fließt mit diesem Namen der Elbe zu. Einmal begann ich auf meinen Wanderungen in Beese eine Diskussion des Problems, ob ich noch am Ufer der Milde oder bereits an dem der Biese stehe. Als die ‚Ureinwohner‘ aber auch noch ständig mit den Namen Bäke und Flotte operierten und darüber selbst in Streit gerieten, gab ich in dieser Sache ein für alle Male meine Wißbegierde auf.“

Gibt es bald ein weiteres UNESCO-Kulturerbe in Sachsen-Anhalt?

Flößerei als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen – UNESCO-Ausschuss entscheidet Ende 2022

Frank Thiel | 17. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Ende März 2021 wurde ein gemeinsamer Vorschlag von Deutschland, Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien bei der UNESCO in Paris eingereicht, die Flößerei für die internationale Liste des Immateriellen Kulturerbes zu nominieren. Der zuständige Ausschuss der UN-Organisation entscheidet voraussichtlich Ende 2022 über die Anträge.

Neue Bewerbungsrunde zum IKE

Wissen, Können, Weitergeben – Wo sind lebendige Kultur- und Traditionsträger in Sachsen-Anhalt?

17. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Wissen, Können, Weitergeben – diese drei Schlagworte stehen für das so genannte Immaterielle Kulturerbe (IKE), das seit 2013 repräsentativ auf der Bundesliste der Deutschen UNESCO-Kommission verzeichnet wird. Aus Sachsen-Anhalt haben es bisher sechs lebendige Traditionen, Bräuche oder Gewerke auf diese nunmehr 126 Einträge umfassende Liste geschafft:[1] der Grasedanz im Harz 2020, die Spergauer Lichtmeß und der Pfingsttanz der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra 2018, die Schachtradition in Ströbeck 2016, das Finkenmanöver im Harz und bereits 2014 die Salzwirker Brüderschaft in Halle/Saale.

Deutsches Forum Immaterielles Kulturerbe

Christian Marlow | 16. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Dem Immateriellen Kulturerbe (IKE) wird gemeinhin nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie dem Materiellen (Welt-)Kulturerbe, das jeder kennt. In Sachsen-Anhalt gehören dazu beispielsweise der Stiftsberg, Schloss und die Altstadt von Quedlinburg, das Wörlitzer Gartenreich und das Bauhaus in Dessau. Um auch das Immaterielle Kulturerbe, die lebendigen kulturellen Ausdrucksformen wie mündlich überlieferte Traditionen, Handwerkskünste oder gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste, mehr in das Bewusstsein der Menschen zu bringen, bedarf es einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit.

Harzer Volkstänze – immer noch beliebt

CD mit Volkstanzanleitungen jetzt erhältlich

Lutz Wille | 29. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Im Frühjahr 2016 rief der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Zentrum HarzKultur in Wernigerode das Modellprojekt „Spinnstube“ mit großem Engagement ins Leben. Ziel des Vorhabens war es, ein neues Veranstaltungsformat für den ländlichen Raum zu entwickeln: Im Rahmen eines geselligen Beisammenseins soll Menschen verschiedener Generationen traditionelles Handwerk, handwerkliche Fertigkeiten und die regionale Volkskultur in Lied Tanz, Musik und Mundart vorgestellt und durch Mitmachen nahegebracht werden. Die Winter-Spinnstube 2017 war als Volkstanz-Workshop konzipiert. Die Veranstaltung, auf der auch regionale Tänze wie etwa die Tampête oder der Siebensprung ausprobiert wurden, begeisterte die Teilnehmer, welche aus nah und fern gekommen waren, und es wurde der Wunsch nach einer Wiederholung dieses Veranstaltungsformat geäußert.

Burgstall war nicht Isenschnibbe – Wie ein weiteres Massaker an KZ-Häftlingen verhindert werden konnte

Fred Frome | 20. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die 9th U.S. Army befreite Mitte April 1945 den gesamten Norden Sachsen-Anhalts, zuvor wurde das Ziel Elbe erreicht: 12. April – Tangermünde, Schönebeck, 13. April – Heinrichsberg, Rogätz, sogar Werben, Barby und Wittenberge. Vorauskommandos entdeckten in Farsleben am 12. April Waggons mit sogenannten Austauschjuden aus dem KZ Bergen-Belsen, von Lok und Begleitmannschaften verlassen. Es war einer von drei Zügen Richtung Theresienstadt – Ergebnis einer Bitte, die „7500 Lagerinsassen (Austausch-Juden) … hier weg(zu)holen…, da dann auch auf diese Weise wieder Platz für mindestens 10.000 KL-Häftlinge geschaffen wird.“ Der Bedarf war dringend, denn viele Transporte waren nach Belsen unterwegs. Mehrere dieser Züge blieben im Raum Gardelegen stecken. Mehr als eintausend KZ-Insassen vieler Nationen wurden in der Feldscheune Isenschnibbe eingeschlossen, verbrannt oder erschossen. Die am 14. April 1945 einrückenden Amerikaner ließen die Opfer in Einzelgräbern bestatten.

„Musik, Musik! Du Echo andrer Welten …“

Anne Usadel | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die Zeitzer Ernst-Ortlepp-Gesellschaft trug in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche wichtige, als verschollen geltende Werke, Briefe und Handschriften des Dichters, Herausgebers und Übersetzers Ernst Ortlepp zusammen und veröffentlichte sie neu. Besonders hervorzuheben ist dabei auch die außerordentliche Arbeit des Vorstandsmitglieds Manfred Neuhaus, der sich nun auch Ortlepps kaum erforschter Bedeutung als Musikschriftsteller des 19. Jahrhunderts widmete. Die Herausgabe seiner Dokumentation „Musik, Musik, du Echo andrer Welten. Ernst Ortlepp und die Musik“ in der Schriftenreihe der Ernst-Ortlepp-Gesellschaft gleicht einer Entdeckung. Nur wenigen war bisher bekannt, dass Ortlepp auch zu den herausragenden Musikschriftstellern seines Jahrhunderts gehört.

Vergessener Schatz im Harz – Die Grube Braunesumpf

Klaus Stedingk | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die Reihe der Hüttenröder Editionen ist inzwischen bei der Nr. 8 angekommen. Diese Bücher beleuchten verschiedenste Aspekte und Fakten des traditionsreichen Mittelharzer Montanwesens und bewahren sie damit vor dem Vergessen.

Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal

Bernhard Lohe | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

„Aber wo nur, wo nur, wo nur ist noch der Sinn?“ – sang schon Holger Biege. Ähnliches fragt sich auch der Rezensent angesichts des zweibändigen Werkes „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal“, gegliedert in einen Text- und einen Tafelteil.

Wachskinder: Magdeburger Familienbande des Biedermeier en miniature

Thomas Schindler und Petra Seemann | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die Neubearbeitung von Museumsdepotstücken erbringt mitunter Erstaunliches. Im Bayerischen Nationalmuseum in München ist erst jüngst ein gläserner Schaukasten in den Fokus gerückt, der urspürglich aus Magdeburg stammt. Das als „Schaukasten […] mit Kinderszene“ altinventarisierte Stück entpuppte sich als dreidimensionales familiengeschichtliches Ego-Dokument. Es erlaubt nicht nur einen Blick in die Kinderstube einer kleinbürgerlichen Magdeburger Familie um 1800/1820.

Die Zauneidechse – Reptil des Jahres 2020

Marcel Seyring | 15. April 2021 | Ausgabe 4-2020

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) kürt seit dem Jahr 2006 jährlich zusammen mit weiteren Kooperationspartnern ein Reptil oder Lurch des Jahres. Damit soll auf die starke Gefährdung unserer heimischen Lurche und Kriechtiere aufmerksam gemacht werden.
Im Jahr 2020 wurde mit der Zauneidechse – Lacerta agilis (Linnaeus, 1758), eine unserer auffälligsten Reptilienarten zum Reptil des Jahres gewählt.

Sachsen-Anhalt in der Bibliothek der deutschen Heimatzeitschriften

Heinz Peter Brogiato | 12. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Seit Ende 2013 befindet sich eine Sondersammlung heimatkundlicher Literatur im Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig: die „Bibliothek der deutschen Heimatzeitschriften“. Sie entstand 1992 in Bocholt und befand sich zuletzt in der Obhut des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt.

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