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Gedenktage bedeutender Persönlichkeiten und wichtiger Ereignisse 2023 in Sachsen-Anhalt – eine Auswahl

Walter Müller | 18. Januar 2023 | Ausgabe 4-2022

Das Rathaus in Wolfen – ein Haus mit wechselvoller Geschichte

Manfred Gill | 13. Januar 2023 | Ausgabe 4-2022

Die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur, von 1933 bis 1945, war vor allem in den ersten Jahren geprägt von einer großen Bautätigkeit. Mit ihr sollten die Autarkiebestrebungen Deutschlands gefördert und die militärische Aufrüstung vorangetrieben werden. Von dieser Bautätigkeit wurde auch das Stadtbild von Wolfen bestimmt. Einige Bauten zeugen noch heute davon. Dazu gehören u. a. der Bahnhof, die ehemalige Kaserne, in der heute das Heinrich-Heine-Gymnasium Bitterfeld-Wolfen untergebracht ist, das Forschungs- und Direktionsgebäude der Agfa-Filmfabrik mit der Nummer 041, in dem sich heute das Rathaus der Stadt Bitterfeld-Wolfen befindet, sowie die Siedlungen Steinfurth, Wolfen-Süd und das „Musikerviertel“ der Gagfah. Zu den Bauten aus dieser Zeit gehörten auch das damals größte Zellstoffwerk der Welt und das extra dafür gebaute Kraftwerk mit den markanten Zwillingsessen, beide wurden inzwischen rückgebaut.

Eine große Rarität ist wieder aufgetaucht

Das Goldene Ehrenzeichen für Hebammen des Herzogtums Anhalt, gestiftet im Januar 1906

Robert Gotzmann | 11. Januar 2023 | Ausgabe 4-2022

Hebamme ist einer der ältesten Frauenberufe der Welt. In seiner langen Geschichte wurde er jedoch ununterbrochen angegriffen, unterdrückt und instrumentalisiert – aber immer auch bewundert, mythologisiert, gefürchtet. Von der Antike bis ins 19. Jahrhundert hinein war es Brauch, dass nur Frauen Hebammen werden konnten, die selbst schon geboren hatten, ihres Alters wegen aber selbst nicht mehr schwanger werden konnten. Damit sollte sichergestellt werden, dass Hebammen jederzeit zur Verfügung standen und durch ihre eigene Geburtserfahrung befähigt waren, Geburtshilfe zu leisten.

Zum 325. Geburtstag der Friederike Caroline Neuber

Evelin Wittich | 29. Dezember 2022 | Ausgabe 3-2022

Nach mehr als 300 Jahren findet die Neuberin vor allem an den Orten ihres Wirkens hauptsächlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt eine bisher kaum gekannte Aufmerksamkeit. Dazu gehören selbstverständlich das Neuberin-Museum und die Neuberin-Gesellschaft in Reichenbach im Vogtland mit Veranstaltungen und Publikationen.[1] Die Frauenorte Sachsen-Anhalt bestimmten Weißenfels als einen Frauenort der Neuberin, da hier nachgewiesenermaßen einer ihrer ersten Spielorte war. Anke Triller von Frauenorte erarbeitete einen sehr informativen Podcast zur Neuberin mit verschiedenen Akteurinnen.

300 Jahre Kursächsische Postmeilensäulen

Martin Beitz | 12. Oktober 2022 | Ausgabe 3-2022

Bis zum Wiener Kongress 1815 gehörten größere Teile Sachsen-Anhalts zum Königreich Sachsen. Dies trifft insbesondere auf den heutigen Burgenlandkreis und den Landkreis Wittenberg, aber auch auf Teile des Saalekreises, der Kreise Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld sowie des Jerichower Landes zu. Vor mittlerweile 300 Jahren entschied sich der sächsische Kurfürst August der Starke, nach römischem Vorbild entlang der Poststraßen seines Reiches Postmeilensäulen aufzustellen. Dafür mussten diese Straßen zunächst vermessen werden, was einige Zeit in Anspruch nahm.

Erst 900 Jahre Eisdorf?

Neue Überlegungen zur Ersterwähnung des Ortes

Mike Leske | 7. Oktober 2022 | Ausgabe 3-2022

Unter dem Titel „Erst 900 Jahre Eisdorf ? Ein Ortsjubiläum und die schwierige Suche nach der zugrundeliegenden Ersterwähnung“ wurde 2021 erstmals der Versuch gewagt, die vermeintlich früheste urkundliche Nennung des seit 1950 zu Teutschenthal (Saalekreis) gehörenden Ortsteils genauer zu untersuchen. Anlass war das 900. Ortsjubiläum, welches sich auf ein Güterverzeichnis des Klosters Wimmelburg (Mansfeld-Südharz) von 1121 bezieht, in dem der Ort nach einhelliger Forschungsauffassung erstmals als Hisdorph in Erscheinung tritt.

Totenkronen in Altmark und Elb-Havel-Winkel

Jochen Alexander Hofmann | 4. Oktober 2022 | Ausgabe 3-2022

„Ein fast vergessenes Gedenken“ nennen die Archäologin Rosemarie Leineweber und der Ingenieur Dieter Fettback den einst in beiden christlichen Konfessionen verbreiteten Brauch der Totenkränze und Totenkronen. Sie setzen diesem Vergessen die gelehrsame Wucht von ca. 180 sorgfältig erfassten und analysierten Sachzeugnissen entgegen, die sie in der Altmark und dem Elb-Havel-Winkel noch auffinden konnten.

Das DDR-Grenzregime aufarbeiten, an die Opfer des Todesstreifens erinnern

Die Arbeit der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am Grünen Band

Birgit Neumann-Becker | 4. Oktober 2022 | Ausgabe 2-2022

Was heute in Sachsen-Anhalt als Lebenslinie geschätzt und geschützt wird, das war ein Todesstreifen: eine in größtem Umfang aufgerüstete tödliche Grenze, ein kleines Glied im gesamten europäischen Eisernen Vorhang. Die Entwicklung des Grenzregimes in der DDR begann mit der Errichtung eines Sperrgebiets zur Demarkationslinie und der Durchführung von Zwangsaussiedlungen aus diesem Gebiet. Es folgte die Strafbewehrung nicht genehmigter Grenzübertritte, der Erlass des Schießbefehls, die Verlegung von Landminen sowie weitere Zwangsaussiedlungen aus dem Sperrgebiet und die Installation von Splitterminen.

Denkmalpflege und historische Erforschung – die Arbeit des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) zum Nationalen Naturmonument Grünes Band Sachsen-Anhalt

Sarah Schröder und Justus Vesting | 4. Oktober 2022 | Ausgabe 2-2022

Direkt namentlich erwähnt wird das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie – Landesmuseum für Vorgeschichte – im Grüne-Band-Gesetz des Landes Sachsen-Anhalt vom 28. Oktober 2019 nur an einer Stelle: Im Paragraf 2 werden diejenigen Institutionen benannt, bei denen die Schutzgebietskarten vom Grünen Band in Papierform hinterlegt sind.

Wer war Wilhelm Traugott Krug? Sollte man ihn kennen?

Isabella Weber | 15. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Diese Frage möchte ich gleich zu Beginn mit einem JA! beantworten. Während meiner Beschäftigung mit dieser Persönlichkeit wurde mir immer deutlicher, dass man heute durchaus sehr viel von ihm lernen kann. Er war in seinem Denken und dem daraus folgenden Handeln seiner Zeit weit voraus.

Mehr Vernetzung, mehr Zusammenarbeit

Ergebnisse des zweiten Netzwerktreffens zum Grünen Band in Böckwitz

Hauke Heidenreich und Martin Müller | 15. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Am 9. Oktober 2021 lud der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. Vereine, Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen zu einem zweiten „Netzwerktreffen Grünes Band“ ins Grenzmuseum Böckwitz-Zicherie ein. Bereits im Jahr 2020 hatte ein solches Treffen in Abbenrode im Harz stattgefunden. Seit dem 1. Juni 2021 ist nun beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt das Projekt „Erinnerungskultur und Engagement am Grünen Band“ angesiedelt. Ziel ist es, die überregionale Vernetzung von Akteuren am Grünen Band zu erreichen und Informationen darüber auf einem digitalen Besucher:innenzentrum (Multimediaplattform) für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Daher diente das Netzwerktreffen als Möglichkeit, die die unterschiedlichen Akteure am Grünen Band miteinander ins Gespräch zu bringen.

Erinnerungskultur und Engagement am Grünen Band – Die Entwicklung eines Digitalen Besucher:innenzentrums beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.

Hauke Heidenreich | 15. Juli 2022 | Ausgabe 2-2022

Die Geschichte des Grünen Bandes beginnt nach dem Mauerfall 1989 und den Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt im Gebiet der ehemaligen Grenze zwischen DDR und BRD. Doch die Geschichte der Grenze, die dem Grünen Band seinen Verlauf vorgibt, ist bekanntlich älter, und bis heute streiten sich Historikerinnen und Historiker, welche historische Zeit als entscheidende Weichenstellung zur Entstehung dieser Grenze gesehen werden sollte.

1000 Jahre Merseburger Dom – 1000 Jahre Glockengeschichte

Mathias Köhler | 7. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Nicht nur architektonisch und baugeschichtlich ist der Merseburger Dom St. Laurentius und Johannes der Täufer, dessen 1000-jähriges Weihejubiläum vergangenes Jahr gefeiert wurde, ein bedeutendes Bauwerk. Innerhalb der reichen Ausstattung bildet das Geläut einen nicht unwesentlichen Bestandteil. Kaum anderswo dokumentieren Glocken derart eindrucksvoll Bau- und Liturgiegeschichte des Gotteshauses.

„Ein unnatürlicher Zustand“*

Die Regierung Willy Knorr in Anhalt im Jahr 1924

Ralf Regener | 6. April 2022 | Ausgabe 1-2022

Der Freistaat Anhalt wurde fast die gesamte Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) von einer Koalition aus Sozialdemokraten (MSPD bzw. SPD) und der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) regiert. Nach den ersten demokratischen Landtagswahlen im Dezember 1918 wurde zunächst eine Übergangsregierung unter Wolfgang Heine (1861 – 1944) gebildet. Ab Mitte des Jahres 1919 übernahm Heinrich Deist (1874 – 1963), wie sein Vorgänger Sozialdemokrat, das Amt des Präsidenten des Staatsrates von Anhalt. Später hieß der Regierungschef Ministerpräsident von Anhalt. Deist übte dieses Amt bis 1932 nur mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1924 sehr erfolgreich aus. Letztendlich musste er und seine Koalitionsregierung nach einer Wahlniederlage Platz für die erste NSDAP-geführte Landesregierung machen.

30 Jahre Archäologische Gesellschaft in Sachsen-Anhalt e. V.

Thomas Weber | 9. März 2022 | Ausgabe 4-2021

Am 15. Juni 2021 beging die Archäologische Gesellschaft in Sachsen-Anhalt e. V. pandemiebedingt „in aller Stille“ den 30. Jahrestag ihrer Gründung. Entstanden als erster Verein dieser Art in den „neuen Bundesländern“, macht die Gesellschaft nach der damals verabschiedeten Satzung „es sich zur Aufgabe, auf wissenschaftlicher Grundlage und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen amtlichen Stellen in Sachsen- Anhalt die archäologische Denkmalpflege sowie die Erforschung der Ur- und Frühgeschichte zu fördern und deren Ergebnisse an breite Bevölkerungskreise zu vermitteln.“

20 Jahre Arbeitskreis Döllnitz e. V. (AKD)*

Johannes Stadermann | 9. März 2022 | Ausgabe 4-2021

Er ist noch immer mehr ein Geheimtipp für Heimatfreunde und agiert am Rande der Regionalpolitik.

Auf Empfehlung des Geschäftsführers der Stadtwerke Halle (SWH) und der Deponie Halle-Lochau wurde der AKD am 20. Juni 2001 im Brückenraum der Deponie gegründet. Ziele waren: die vom Bergbau geschundene Landschaft um Döllnitz mittels förderfähiger Projekte entwickeln zu helfen sowie Traditionen und regionalgeschichtliches Bewusstsein zu pflegen und zu fördern.
Inzwischen sind 20 Jahre vergangen. Was hat der AKD in den Jahren geleistet? Hier ein kleiner Exkurs in die Anfangsjahre.

Die Lehre Sebastian Kneipps als Immaterielles Kulturerbe

Christian Marlow | 17. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

Sebastian Kneipp (1821 – 1897) konnte sicher nicht ahnen, dass seine ganzheitliche Gesundheits- und Heillehre im Jahre 2015 durch die Deutsche UNESCO-Kommission auf die Bundesliste „Immaterielles Kulturerbe“ gesetzt wird. Denn bis ins hohe Alter sah sich der römisch-katholische Priester Kritik aus Teilen der hiesigen Ärzte- und Apothekerschaft ausgesetzt, die ihn immer wieder der Kurpfuscherei bezichtigten.

Planetenweg Radis

Antje Möbius | 17. Februar 2022 | Ausgabe 4-2021

Einer von derzeit ca. 100 Planetenwegen in Deutschland ist in Radis zu finden. Der 4,5 km lange Weg wurde am 24.September 2016 eröffnet und ist mit dem Namen des Astronomen Johann Gottfried Galle verbunden, der 1812 in Radis geboren wurde. Idee und Ausführung oblagen dem Heimatverein Radis e. V.

Vom Denkmal der Rechtspflege zum Museumsstück

Der Strafmantel von 1742 aus Groß Salze

Thomas Schindler | 4. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Die Rechtskultur der Vormoderne kannte die sogenannten Schandstrafen. Hierbei wurden Straftäterinnen und Straftäter öffentlich bloßgestellt, um ihnen temporär die Ehre und Würde als Mitglieder ihrer Gemeinde zu nehmen. Es kamen einige, teilweise auch heute noch durch den Sprachgebrauch tradierte Geräte zum Einsatz, vor allem Pranger. Dabei handelte es sich zumeist um eine Art Pfahl, an den Verurteilte eine bestimmte Zeit lang angekettet waren. Weniger bekannt sind hingegen lächerlich machende Aufzüge, mit denen Verurteilte durch die Gassen geführt wurden oder sich an öffentlichen Plätzen aufstellen mussten. Hierzu gehören etwa Strohkränze und Halsgeigen für Frauen, die eine außer- oder voreheliche Verbindung eingingen. Männer mussten hingegen mantelartig gestaltete Holztonnen in der Art eines Kleidungsstücks tragen, sogenannte Schand- oder Strafmäntel: „Dieses Werkzeug war nämlich so gemacht, daß der Verurtheilte den Kopf durchstecken konnte, und es ihm dann auf den Schultern lag; er hatte also nur den Kopf frei. Er mußte nun mit diesem hölzernen schweren Mantel, der bis zum Knie reichte, eine oder ein Paar Stunden auf öffentlicher Straße vor dem Rathhause, oder wenn es Schiffer betraf, die eigentlich mit dieser Strafe belegt wurden, vor dem Packhofe stehen“, wie es in Johann Georg Krünitz’ „Oekonomisch-technologischer Encyklopädie“ von 1832 (Band 154) heißt.

Die Figurengruppe des Stephanus-Martyriums am Westportal der St. Stephani-Kirche in Aschersleben als Zeugnis eines christlichen Judenbildes

David Löblich | 27. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Die St. Stephanikirche in Aschersleben wurde von 1406 bis 1507 erbaut und ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche. Ihre aufgrund des sandigen Untergrundes nicht vollständig wie geplant errichtete Doppelturmanlage wurde 1469 vollendet und wird über dem Westportal durch eine Figurengruppe geschmückt, die das Martyrium des Hl. Stephanus, des Kirchenheiligen, darstellt. Der Hl. Stephanus war Diakon der Jerusalemer Urgemeinde und gilt als erster Märtyrer des Christentums, der wegen einer Predigt mit hellenistischen Juden in Konflikt kam und als Gotteslästerer ver­urteilt vor den Toren Jerusalems gesteinigt wurde.

Die Leucorea Wittenberg – Nach 204 Jahren endlich online: www.uni-wittenberg.de

Peer Pasternack, Daniel Watermann | 28. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Im Internetzeitalter hat jede Institution, die etwas auf sich hält, eine eigene Website. Wer keine hat, existiert in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung im Grunde nicht – bzw. hat nicht existiert. Die Universität Wittenberg gibt es seit 1817 nicht mehr, und folglich gab es sie bisher virtuell nicht. Das marginalisierte sie, trotz ihrer Bedeutung, im kulturellen Gedächtnis. Um dem abzuhelfen, wurde die Leucorea nun online gebracht.

Erst 900 Jahre Eisdorf?

Ein Ortsjubiläum und die schwierige Suche nach der zugrundeliegenden Ersterwähnung

Mike Leske | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

2021 feiert der Teutschenthaler Ortsteil Eisdorf (Saalekreis) sein 900-jähriges Bestehen. Im Gegensatz zur Geburt eines Menschen sind Ortsjubiläen nur sehr selten auf ein genaues Jahr, geschweige denn auf ein konkretes Datum festzulegen. Daher werden solche „Geburtstage“ in der Regel mit einer vermeintlichen Ersterwähnung in den schriftlichen Quellen gleichgesetzt. Diese wiederum stellt keine Gründungsurkunde dar. Meist handelt es sich um die Besitzaufzählung oder -bestätigung eines Grundherrn, welche die Existenz des Ortes bereits voraussetzt. Oft sind diese Siedlungen wesentlich älter als es die Urkunden belegen können.

Burgstall war nicht Isenschnibbe – Wie ein weiteres Massaker an KZ-Häftlingen verhindert werden konnte

Fred Frome | 20. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die 9th U.S. Army befreite Mitte April 1945 den gesamten Norden Sachsen-Anhalts, zuvor wurde das Ziel Elbe erreicht: 12. April – Tangermünde, Schönebeck, 13. April – Heinrichsberg, Rogätz, sogar Werben, Barby und Wittenberge. Vorauskommandos entdeckten in Farsleben am 12. April Waggons mit sogenannten Austauschjuden aus dem KZ Bergen-Belsen, von Lok und Begleitmannschaften verlassen. Es war einer von drei Zügen Richtung Theresienstadt – Ergebnis einer Bitte, die „7500 Lagerinsassen (Austausch-Juden) … hier weg(zu)holen…, da dann auch auf diese Weise wieder Platz für mindestens 10.000 KL-Häftlinge geschaffen wird.“ Der Bedarf war dringend, denn viele Transporte waren nach Belsen unterwegs. Mehrere dieser Züge blieben im Raum Gardelegen stecken. Mehr als eintausend KZ-Insassen vieler Nationen wurden in der Feldscheune Isenschnibbe eingeschlossen, verbrannt oder erschossen. Die am 14. April 1945 einrückenden Amerikaner ließen die Opfer in Einzelgräbern bestatten.

Wachskinder: Magdeburger Familienbande des Biedermeier en miniature

Thomas Schindler und Petra Seemann | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die Neubearbeitung von Museumsdepotstücken erbringt mitunter Erstaunliches. Im Bayerischen Nationalmuseum in München ist erst jüngst ein gläserner Schaukasten in den Fokus gerückt, der urspürglich aus Magdeburg stammt. Das als „Schaukasten […] mit Kinderszene“ altinventarisierte Stück entpuppte sich als dreidimensionales familiengeschichtliches Ego-Dokument. Es erlaubt nicht nur einen Blick in die Kinderstube einer kleinbürgerlichen Magdeburger Familie um 1800/1820.

„Die Aufbewahrung des Andenkens denkwürdiger Ereignisse“*

Ortschroniken im Gebiet der preußischen Provinz Sachsen

Uta Monecke | 9. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Historische Ortschroniken geben uns heute aufschlussreiche Einblicke in die Lebens- und Gedankenwelt vergangener Generationen. Dies gilt nicht nur für die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Chroniken, die bereits vielfach Gegenstand der Forschung waren, sondern auch für die zahlreichen lokalen Chroniken aus dem 19. Jahrhundert in unserer Region. Hier gibt es einen Entwicklungsstrang, der in der Gesamtschau bisher wenig Beachtung gefunden hat. Im Folgenden soll es um Aufrufe zur Anlegung und Fortführung solcher Chroniken in der preußischen Provinz Sachsen gehen.

Heimatforscher wollte ich nie werden

Albrecht Will | 8. April 2021 | Ausgabe 1-2021

In der letzten Lebenszeit meiner Mutter begann ich, Wege zu suchen, ihr Wissen in eine computergerechte Form zu bringen. Mit ihrem Tod kam zu dem bisherigen „Spiel“ die Verantwortung hinzu, das Hinterlassene so zu bewahren, dass es nicht verloren geht. Dieser Aspekt ist auch im nachfolgenden Text für mich grundlegend.

Das „Heimatforschernetz Sachsen-Anhalt“ unter dem Dach des Landesheimatbundes

John Palatini und Christian Marlow | 7. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Neben den professionellen Akteuren sind die Heimatforscher des Landes ein wichtiger Bestandteil einer lebendigen, in die Zukunft weisenden Geschichtskultur. Sie in ihrer Arbeit zu unterstützen ist dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. (LHB) seit seiner Gründung ein Anliegen. Bereits in den 1990er Jahren wurden zu diesem Zweck Veranstaltungen durchgeführt.

Ausgewählte Gedenktage bedeutender Persönlichkeiten und wichtiger Ereignisse 2021 in Sachsen-Anhalt

Kurzfassung

Zusammenstellung: Walter Müller | 17. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Friedrich August Ritter.

Baumeister und Denkmalpfleger

Martin Beitz | 14. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Im Jahr 2020 jährt sich der Geburtstag von Friedrich August Ritter (1795 – 1869) zum 225. Mal. Dies ist Anlass genug, seine Bedeutung für die Architektur Sachsen-Anhalts kurz zu betrachten. Ritter wurde 1842 Landbaumeister in Merseburg und starb dort fast drei Jahrzehnte später. Merseburg war seit dem Wiener Kongress (1815) preußisch und Hauptort des gleichnamigen Regierungsbezirkes, der den heutigen Burgenlandkreis, den Saalekreis, den Landkreis Mansfeld-Südharz und den Kreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt sowie angrenzende Gebiete der heutigen Landkreise Nordsachsen, Elbe-Elster und des Kyffhäuserkreises umfasste. Dies entspricht Ritters Wirkungsgebiet, in dem er trotz knapper Mittel einige bedeutsame Bauwerke hinterließ.

160 Jahre Heilstätte Carlsfeld bei Brehna

Ein Blick auf ihre denkmalgeschützten Gebäude

Benny Berger | 9. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

Der „Bund Heimat und Umwelt in Deutschland“ (BHU) benennt für jedes Jahr ein Kulturdenkmal, mit dessen Wahl er auf die Vielfalt des kulturellen Erbes hinweisen und für gefährdete Elemente der Kulturlandschaft sensibilisieren will. 2020 stehen „historische Orte der Heilung und Gesundheit“ im Mittelpunkt.
Mit dem 2019 vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld geförderten und Anfang 2020 herausgegebenen Buch „Carlsfeld bei Brehna – ein historischer Abriss“ wurde die Geschichte von Carlsfeld zusammengetragen, die eindeutig in die Kategorie für das Kulturdenkmal 2020 fällt.

Das Luftwaffenlazarett in der Dölauer Heide

Zum 75. Todestag des Architekten Hermann Distel

Wolfram Friedrich | 9. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

An das Ende des 2. Weltkrieges wird in diesem Jahr an vielen Orten erinnert. Anders als Magdeburg und Dessau ist Halle von größeren Kriegsschäden weitgehend verschont geblieben. Dies gilt auch für das heutige Krankenhaus Martha-Maria am Rande der Dölauer Heide, das damals als Luftwaffenlazarett diente. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Lazarett zunächst in ein sowjetisches Militärhospital umgewandelt, aus dem dann das Waldkrankenhaus als städtisches Krankenhaus hervor ging. Die Zeit als Stadt- und Bezirkskrankenhaus wird bei Richter recht ausführlich dargestellt. 1997 wurde daraus das „Städtische Krankenhaus Martha-Maria“ in gemeinsamer Trägerschaft der Stadt Halle und des Diakoniewerkes Martha-Maria aus Nürnberg. 10 Jahre später ging das Krankenhaus dann in die alleinige Trägerschaft von Martha-Maria über.

Das Kriegsende in Magdeburg 1945*

Zum 75. Jahrestag

Helmut Menzel | 4. August 2020 | Ausgabe 2-2020

Mit Beginn des Jahres 1945 stand Deutschland vor seiner totalen Niederlage. Die „Ardennen-Offensive“ war vom Dezember 1944 bis Januar 1945 zusammengebrochen. Schwere Verluste erlitt die Deutsche Wehrmacht durch die „Weichsel-Oder-Offensive“ der Sowjetarmee, die auf die eindringlichste Bitte Winston Churchills terminlich vorverlegt wurde. Noch kampffähige Verbände der Wehrmacht wurden in aller Eile von der Westfront in Richtung Osten und Südosten abgezogen. Immer wieder rollten auch durch Magdeburg Truppentransporte. Doch die starken Verluste des Feldheeres an der Ostfront durch die Sowjetarmee konnten nicht mehr ersetzt werden. Während an der Ostfront die deutschen Truppen den vorrückenden sowjetischen Einheiten erbitterten Widerstand leisteten, ließ dieser an den westlichen Frontabschnitten im Frühjahr 1945 merklich nach. Die Front verlief hier Ende März an der Rheinlinie. Durch den massierten Einsatz ihrer weit überlegenen Luftstreitkräfte gelang es den kampfstarken Verbänden der britischen und amerikanischen Armee Anfang April, schnell in den mitteldeutschen Raum vorzudringen. Im Vorfeld, am 16. Januar 1945, wurde Magdeburg in einem der schwersten Luftangriffe zu 60 Prozent zerstört. Tausende Tote waren zu beklagen. Bis zum Kriegsende sollten noch 14 weitere Luftangriffe folgen.

Die verhinderte Fürstenversammlung von 1138 in Quedlinburg

Zum 850. Todesjahr Albrechts des Bären

Christian Marlow | 4. August 2020 | Ausgabe 2-2020

Albrecht der Bär (um 1100 – 18. November 1170) aus dem Geschlecht der Askanier war Sohn Ottos des Reichen von Ballenstedt und Eilika Billung von Sachsen. Deren Schwester Wulfhild heiratete um 1100 den bayerischen Herzog und Welfen Heinrich den Schwarzen (um 1075 – 13. Dezember 1126). Aus dieser Konstellation entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten sukzessive die scharfe Konkurrenz zwischen den Askaniern und den Welfen um das Erbe der Billunger.

Stürmische Zeiten vor einem Jahrhundert.

Der Freistaat Anhalt im Jahr 1920

Ralf Regener | 31. Juli 2020 | Ausgabe 2-2020

Der Große Krieg war seit über einem Jahr beendet. Die politischen Rahmenbedingungen Deutschlands wurden einmal komplett auf den Kopf gestellt. Es gab keinen Kaiser mehr, das erst vor einem halben Jahrhundert gegründete Reich war untergegangen, alte Verbindungen brachen auf und bekannte Strukturen verschwanden. Die Zeit nach der Niederlage des Deutschen Kaiserreichs im Herbst 1918 war deshalb nicht nur davon geprägt, die unmittelbaren Kriegshinterlassenschaften, wie Nahrungsmittelmangel, Unterversorgung und Demobilisierung der Soldaten, zu bewältigen, sondern auch nach neuer Struktur und Orientierung für die künftige politische und gesellschaftliche Zusammensetzung des Staates zu suchen.

Geburtswehen der deutschen Demokratie (4) Das humanistisch-progressive Werk der Deutschen Reichsverfassung scheitert am konterrevolutionären Starrsinn des preußischen Königs

Dezember 1848 bis April 1849: Wilhelm Loewe und Ludwig Schneider in der Endphase der Revolution

Dieter Horst Steinmetz | 31. Juli 2020 | Ausgabe 2-2020

Ende 1848 war die Kamarilla um den preußischen König dabei, weitere vollendete Tatsachen zu Ungunsten der Revolutionäre zu schaffen. Ludwig Schneider aus Schönebeck an der Elbe, der demokratische Abgeordnete der Preußischen Nationalversammlung zu Berlin, hatte sich mit anderen Abgeordneten nach der Vertreibung aus dem Berliner Mielentz’schen Saal nach Brandenburg in den Dom, die aufgezwungene neue Parlaments-Tagungsstätte, begeben. Dort brachte er zusammen mit 75 linken Abgeordneten am 1. Dezember die Erklärung ein, dass sie „der Krone die Befugnis bestreiten, die National-Versammlung wider ihren Willen zu verlegen, zu vertagen oder aufzulösen.“

Vom Vergessen zum Erinnern. Das Mahnmal zum Strafgefangenenlager „Elberegulierung“ Griebo

Johanna Keller | 13. März 2020 | Ausgabe 1-2020

Im Frühjahr 2015 entstand im Stadtgebiet Wittenberg zwischen den Ortschaften Apollensdorf und Griebo ein Mahnmal, das an das ehemalige Strafgefangenenlager „Elberegulierung“ Griebo erinnert. Das Lager wurde bereits ein Jahr nach seiner Errichtung 1936 in Coswig (Anhalt) nach Roßlau und schließlich im August 1939 auf das Haldengelände der Bayerischen Stickstoffwerke Piesteritz nach Griebo verlegt.

Die Papierfabrik in Halle-Kröllwitz (1716 – 1940)

Heidi Ritter

Heidi Ritter | 10. März 2020 | Ausgabe 1-2020

Als am 13. Oktober 1940 die Schornsteine der Papierfabrik in Halle-Kröllwitz durch eine Sprengung zusammenfielen, war das das Ende des Unternehmens. Seit fast 225 Jahren war an diesem Ort Papier hergestellt worden. Zwei Wochen vor der Sprengung hatte die Stadt die Fabrik offiziell stillgelegt. Geplant war, das gesamte Areal am Ufer der Saale abzureißen, bis auf zwei Gebäude vom Beginn des 19. Jahrhunderts. Doch es herrschte Krieg und so blieben Gebäude stehen.

Gedenktage bedeutender Persönlichkeiten und wichtiger Ereignisse 2020 in Sachsen-Anhalt

Eine Auswahl

Zusammenstellung: Walter Müller (Stand: 11.2.2020) | 12. Februar 2020 | Ausgabe 4-2019

Eine Zusammenstellung verschiedener Gedenktage 2020 – bedeutende und kuriose.

„Mittelaltersehnsucht: Zwischen Gotik und Gothic“

Tagung und Exkursion im Rahmen der Reihe: Deutsche Erinnerungslandschaften, Teil XI

von Gudrun Braune | 11. Dezember 2019 | Ausgabe 4-2019

Die gemeinsame Tagung zum Thema Mittelaltersehnsucht von Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. und Heimatbund Thüringen e. V. fand am 14. Juni 2019 in Eisenach statt. Ihr schloss sich am nächsten Tag eine Exkursion zur Wartburg, zum Schloss Beichlingen und zur Neuenburg an.
„Jeder hat noch in den Alten gefunden, was er brauchte oder wünschte; vorzüglich sich selbst“, so Friedrich Schlegel. Diesem Gedanken galt es mit der Tagung nachzugehen, die ein interessiertes und diskussionsfreudiges Publikum, darunter auch viele junge Leute, angezogen hatte.

August von Mackensen – eine Aufstiegsgeschichte aus Mitteldeutschland

Von Uwe Wolfradt und Moritz Waitschies | 11. Dezember 2019 | Ausgabe 4-2019

Vor 170 Jahren am 6. 12. 1849 wurde August von Mackensen in Leipnitz (Sachsen) geboren. 1899 als Adjutant Kaisers Wilhelms II. geadelt, war er eine der schillerndsten und politisch umstrittensten Persönlichkeiten Mitteldeutschlands im 20. Jahrhundert. Besonders seine politische Haltung während der NS-Zeit bestimmt noch heute die zeithistorische Stellung des militärischen „Helden“ und Generalfeldmarschalls des 1. Weltkrieges.

Das Stadion Neue Welt in Magdeburg: „Mitteldeutschlands größte und neueste Sportanlage“*

Von Ralf Regener | 2. Dezember 2019 | Ausgabe 4-2019

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer wurde 1924 in Magdeburg gegründet und war der größte Wehrverband in der Zeit der Weimarer Republik. Neben vielen anderen Aktivitäten, die bis zum Verbot der Organisation im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung prägend waren, ist eine wichtige Errungenschaft der Bau und der Betrieb des Stadions Neue Welt in Magdeburg.

Carl-Loewe-Erbepflege in Löbejün seit 1888

von Andreas Porsche | 23. September 2019 | Ausgabe 3-2019

Richard Wagner (1813 – 1883), ein überzeugter Bewunderer Carl Loewes, sprach hochachtungsvoll über den Komponisten: „Ja das ist ein ernster, mit Bedeutung, die schöne Musik und Sprache behandelnder, nicht hoch genug zu ehrender Meister echt und wahr …!“

Der Löbejüner Tondichter Carl Gottfried Loewe (1796 – 1869)

Ein Kürzestporträt aus Anlass des 150. Todestages

von Christian Kuhlmann | 23. September 2019 | Ausgabe 3-2019

In seiner Schrift Über naive und sentimentalische Dichtung (1795) bestimmt Schiller den neuen, modernen und sentimentalischen Dichter als denjenigen, der nicht mehr Natur ist, sondern Natur sucht. Weil die „sinnliche Harmonie“, die dem „reinen Menschen“ zu eigen sei, in der Gegenwart aufgehoben sei, könne sich der Dichter „nur noch als moralische Einheit, d.h. als nach Einheit strebend, äußern. Die Übereinstimmung zwischen seinem Empfinden und Denken […] existiert jetzt bloß idealisch.“

Augusta und „funkelnder Edelstein“ – Äbtissin Mathilde von Quedlinburg zum 1020. Todesjahr (999 –2019)

von Christian Marlow | 19. September 2019 | Ausgabe 3-2019

„Die Herrin Mathilde, Reichsäbtissin, Ottos, des hochbedeutenden Kaisers, einzigartige Tochter, blütengeschmückt durch den vierfältigen Tugendkranz, die Kaiser Otto, dessen Enkel, als er sich anschickte nach Italien zu ziehen, an seiner statt als Reichsverweserin an die Spitze Sachsens stellte, gab im 44. Lebensjahr den ihren teurer als das Licht, – dem Irdischen, oh Schmerz! Enthoben, am 6. Tag vor den Iden des Februars ihre Seele Christus zurück.“

Wendeerlebnisse – Schlaglichter auf den 9. November 1989

19. September 2019 | Ausgabe 3-2019

Der Herbst 1989 in privaten Erinnerungen.

Vaterländische Poesie

Zum 175. Todestag Ernst Theodor Echtermeyers (1805 – 1844)

von Christian Kuhlmann | 21. Juni 2019 | Ausgabe 2-2019

An künstlerische Leistungen als Artefakte einer „Kulturnation“ zu erinnern, gehört zum gelehrten, deutschen Nationaldiskurs im 19. Jahrhundert. So erscheint etwa 1836 in den Franckeschen Stiftungen zu Halle eine Auswahl deutscher Gedichte für die unteren und mittleren Classen gelehrter Schulen, die in die „geistige Welt [eines] Volkes“ einführen möchte und die Lyrik als diejenige Kunst betrachtet, „in der sich das innere Leben der Völker am unmittelbarsten und vernehmlichsten dem jugendlichen Gemüthe offenbart.“

Mühlenland Sachsen-Anhalt, Teil 9

Wassermühlen an der Bode – die Wassermühle Neugattersleben

Henry Bergmann (Federführung), Rolf Markgraf, Helmut Notzke und Gerhard Papsch, Arbeitskreis Mühlen Sachsen-Anhalt e.V. und Institut EUT an der Hochschule Anhalt | 14. März 2019 | Ausgabe 1-2019

Im an Windmühlen armen Gebiet des Harzes waren es vor allem die Wassermühlen, die hier früher an vielen Orten wirtschaftlichen Zwecken dienten. Zu den antreibenden Flüssen zählte die Bode mit einem Einzugsgebiet von 3.292 km², die, ca. 800 Höhenmeter überwindend, über 170 km bis zur Mündung in die Saale vor Nienburg zurücklegt und dabei Wassermengen von über 100 Kubikmeter pro Sekunde führen kann – ausreichend, um Mühlenbetriebe mit Leistungen von über 100 kW zu versorgen. An 60 Tagen im Jahr zwischen April und September herrschte allerdings oft Wassermangel.

Ausgewählte Gedenktage bedeutender Persönlichkeiten und wichtiger Ereignisse 2019 in Sachsen-Anhalt – eine Auswahl

Ausführliche Fassung

Zusammenstellung: Walter Müller | 20. Dezember 2018 | Ausgabe 4-2018

Das Kriegsgefangenenlager Kleinwittenberg.

Bericht über ein Projekt im Rahmen des Bundesprogramms ‚Demokratie leben!‘

von John Palatini | 14. Dezember 2018 | Ausgabe 4-2018

Die Wanderausstellung „Heimat im Krieg“ gastierte zu Beginn des Jahres in Merseburg. Der Schwerpunkt dieser sechzehnten Station der Ausstellung waren die Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkriegs, von denen es zwischen 1914 und 1921 zwölf auf dem Territorium Sachsen-Anhalts gab.

Mathilde (um 895 – 968) – Eine ostfränkische Königin zwischen Familienbande und Memoria

Ein Beitrag zum 1050. Todesjahr

von Christian Marlow | 10. Dezember 2018 | Ausgabe 4-2018

„Wollte ich alle ihre Tugenden aufzählen, so würde die Zeit dafür nicht reichen, und wenn ich Homers und Maros Beredsamkeit besäße, so würde auch das nicht genügen.“ Diese empathische Würdigung fand Königin Mathilde beim sächsischen Chronisten Widukind von Corvey, der um 973 seine berühmte Sachsengeschichte vollendete und ihre zeitgenössische Bedeutung unterstreicht.

„Mit Knechten, Jungen, Huren und anderm Gesindlein“

Die Schwedenzeit 1631 bis 1636 in Calbe / Saale und Umgebung

von Dieter Horst Steinmetz | 26. November 2018 | Ausgabe 4-2018

Ähnlich wie andere mitteldeutsche Städte wurde die seit dem Hochmittelalter blühende Fernhandels- und fürstliche Zweitresidenz-Stadt Calbe an der Saale im Dreißigjährigen Krieg wirtschaftlich und politisch schwer geschädigt.

Krieg und Erinnerung

Gedenkorte in der Kulturlandschaft zwischen Lützen und Freyburg/Unstrut

von John Palatini und Günther Schönfelder | 26. Oktober 2018 | Ausgabe 3-2018

Insbesondere seit Beginn des ‚Denkmaljahrhunderts‘ um 1800 wird die Kulturlandschaft beständig mit Gedenkorten, die sich auf unterschiedliche Phasen der lokalen und regionalen sowie deutschen und internationalen Geschichte beziehen und zumeist (oft kriegerischen) Ereignissen und Personen gewidmet sind, angereichert. Diese Gedenkorte zeugen zum einen von der jeweiligen Erinnerungskultur, welche zu deren Errichtung geführt hat.

Karl Marx – Revolutionär. Anlässlich seines 200. Geburtstages

von Christian Kuhlmann | 27. September 2018 | Ausgabe 3-2018

Heimkehle – „Heimlicher Keller“

Größte Gipsschauhöhle Deutschlands – KZ-Rüstungsproduktionsstätte – Gegenstand der Höhlen- und Karst­forschung (Teil I)

von Axel Stäubert und Claudia Hacker | 7. August 2018 | Ausgabe 2-2018

Die seit 1920 bestehende Besucherhöhle Heimkehle liegt in den FFH-Gebieten[1] „Reesberg“ (Thüringen) und „Alter Stolberg und Heimkehle im Südharz“ (Sachsen-Anhalt) sowie im Naturschutzgebiet „Gipskarstlandschaft Heimkehle“ und in der Karstlandschaft Südharz. Die seit 1357 urkundlich belegte Heimkehle ist mit 2.136 m Gesamtganglänge eine der größten Gipshöhlen und die größte Gipsschauhöhle Deutschlands.

Arnold Güldenpfennig – ein vergessener Kirchenbaumeister?

von Martin Beitz | 7. August 2018 | Ausgabe 2-2018

Egal ob in Anhalt (Dessau-Alten 1905/1906) oder dem Burgenlandkreis (Zeitz 1891), dem Mansfelder Land (Burgörner 1892 – 94) oder der Börde (Oschersleben 1867 – 1869), Magdeburg (Kirchen in Sudenburg und Ottersleben) oder Halle (Propsteikirche 1894 – 1896), dem Fläming (Wittenberg 1868 / 1869) oder dem Harzgebiet (Wernigerode 1905): überall hat er seine Spuren hinterlassen. Insgesamt mehr als zwanzig Kirchen lassen sich in Sachsen-Anhalt sicher auf ihn zurückführen, bei weiteren ist es zumindest wahrscheinlich, dass er deren Urheber war.

Die Nordharzer Altertumsgesellschaft e. V. im Kloster Wendhusen in Thale

von Heinz A. Behrens | 28. Juni 2018 | Ausgabe 2-2018

Gedenktage bedeutender Persönlichkeiten und wichtiger Ereignisse 2018 in Sachsen-Anhalt – eine Auswahl

Zusammengestellt von Walter Müller | 20. März 2018 | Ausgabe 4-2017

„… dass auch das Volk von Gottes Gnaden ist!“ – Geburtswehen der deutschen Demokratie (Teil 3)

Oktober und November 1848: Wilhelm Loewe und Ludwig Schneider kämpfen um die Rettung der revolutionären Errungenschaften

von Dieter Horst Steinmetz | 19. März 2018 | Ausgabe 1-2018

Im Mai 1848 waren der 34-jährige demokratisch gesinnte Arzt Dr. Wilhelm Löwe aus Calbe/Saale und sein Gesinnungsgenosse, der 39-jährige Bürgermeister von Schönebeck / Elbe Ludwig Schneider, als Abgeordnete in die neu geschaffenen „verfassunggebenden National-Versammlungen“ gewählt worden, Loewe in die gesamtdeutsche in Frankfurt am Main, Schneider in die preußische in Berlin. Als im Sommer 1848 die fürstliche Konterrevolution durch militärische Aktionen der Welt die Machtlosigkeit des Frankfurter Parlaments vorzuführen begann und die unteren Volkschichten aufbegehrten, erinnerte Wilhelm Loewe in einer seiner Reden die Abgeordneten daran, dass sie ohne eine breite Massenbasis hilflos wären.

„Warum soll man denn […] lauter solche Geschichte schreiben, die auf das kleinste Jota mit einem cörperlichen Eyde zu bestärcken wären?“

Zur literarischen Phantasie Johann Gottfried Schnabels anlässlich seines 325. Geburtstages

von Christian Kuhlmann | 27. Februar 2018 | Ausgabe 4-2017

Der aktuelle Erfolg einer Serien-Saga wie Game of Thrones mag verwundern: Feuerspeiende Drachen, eine bedrohliche Armee von Toten, Riesen, Hexen und übernatürliche Ereignisse – Figuren und Motive der sogenannten Fantasy. Dieser Begriff scheint nicht nur ein Filmgenre zu bezeichnen, sondern auch eine spezifische Rezeption zu erfordern: Der Betrachter muss eine besondere Vorstellungs- und Einbildungskraft betätigen, wenn er die Grundsätze einer völlig ‚anderen‘ Wirklichkeit akzeptieren und auch genießen möchte. Er befindet sich in der Phantasie. Dennoch gilt es hierbei zwischen der Vorstellungs- und der Einbildungskraft zu unterscheiden: Während jene sich das Dargestellte zur Anschauung bringt, muss man bei dieser immer noch etwas hinzutun bzw. ‚hinzubilden‘, vorzüglich natürlich sich selbst. Eine solche Betätigung der Imaginationsfähigkeit ist im Hinblick auf die Literatur herausfordernder, da das ‚Bild im Kopf‘ nicht schon durch das Visuelle des Films festgelegt wird.

Kriegsweihnachten im Ersten Weltkrieg in Halle und dem Saalkreis

von Walter Müller | 14. Dezember 2017 | Ausgabe 4-2017

Der Erste Weltkrieg begann am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien und endete am 11. November 1918 mit dem Sieg der aus der Triple-Entente hervorgegangenen Kriegskoalition. Deutschland trat mit der Kriegserklärung am 1. August 1914 an Russland und am 3. August an Frankreich in den Krieg ein und gehörte zu den Kriegsverlierern. Bis Ende 1917 befand sich Deutschland im Zweifrontenkrieg und schon ab 1915 wurden die Versorgungsmängel im deutschen Reich vor allem durch die britische Seeblockade in der Nordsee für die Zivilbevölkerung immer spürbarer. Am Beispiel des Weihnachtsfestes soll dies für Halle und den Saalkreis für die Jahre 1915 bis 1918 untersucht werden.

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