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Die jüdische Gemeinde von Aschersleben.*

Geschichte und Geschichten

Lars Bremer | 1. Oktober 2021 | Ausgabe 3-2021

Der Straßenname „Jüdendorf“ im Süden des Aschersleber Stadtkerns weist heute noch auf eine Ansiedelung von Juden seit dem Mittelalter hin. Ab 1325 ist die Ansässigkeit von jüdischen Einwohnern urkundlich belegt. Sie mussten seinerzeit Schutzgeld an den Bischof von Halberstadt, später an die Stadt Aschersleben zahlen, um sich das Wohnrecht hier zu erkaufen. Die Höhe der Gesamtabgaben und die Erwähnung des Rabbis Isaak von Eilenburg lassen auf die Existenz einer funktionierenden jüdischen Gemeinde schließen.

Die Figurengruppe des Stephanus-Martyriums am Westportal der St. Stephani-Kirche in Aschersleben als Zeugnis eines christlichen Judenbildes

David Löblich | 27. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Die St. Stephanikirche in Aschersleben wurde von 1406 bis 1507 erbaut und ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche. Ihre aufgrund des sandigen Untergrundes nicht vollständig wie geplant errichtete Doppelturmanlage wurde 1469 vollendet und wird über dem Westportal durch eine Figurengruppe geschmückt, die das Martyrium des Hl. Stephanus, des Kirchenheiligen, darstellt. Der Hl. Stephanus war Diakon der Jerusalemer Urgemeinde und gilt als erster Märtyrer des Christentums, der wegen einer Predigt mit hellenistischen Juden in Konflikt kam und als Gotteslästerer ver­urteilt vor den Toren Jerusalems gesteinigt wurde.

„Lehm und Lehm lassen!“

Traditioneller Lehmbau in Mitteldeutschland als Chance für eine nachhaltige Bauwende

Mechthild Klamm, Sophia Stieme-Kirst, Franziska Knoll | 22. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Der mitteldeutsche Raum weist in vielerlei Hinsicht Besonderheiten auf, die ihn von anderen Gegenden in Deutschland unterscheiden. Grund hierfür sind die naturräumlichen Gegebenheiten im Windschatten des Harzes. Während der und in der ausgehenden Eiszeit wurde hier feiner Gesteinsstaub abgelagert: der Löss. Durch den Regenschatten des Harzes bleiben die Nährstoffe, auch die Humusstoffe, bei durchschnittlich nur ca. 450 – 480 mm Niederschlag pro Jahr im Erdboden erhalten. Auf dem Löss-Untergrund bildeten sich mächtige Schwarzerden aus, die noch heute besonders ertragreich sind. Seit der Steinzeit wird Mitteldeutschland daher vornehmlich als Ackerstandort genutzt, Waldgebiete waren und sind kaum vorhanden.

Grundlagenkurse für Engagierte in den Bereichen Ortschronik und Heimatforschung

Martin Müller, John Palatini | 22. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Ortschronistinnen und Heimatforscher arbeiten ‚an der Basis‘. Sie halten die lokalen Begebenheiten in ihren Orten für nachfolgende Generationen fest und tragen Informationen über vergangene Ereignisse zusammen. Sie recherchieren in Archiven, legen eigene Archive an und vermitteln ihre Ergebnisse anhand von Chroniken, Texten zur Heimatgeschichte und Ausstellungen. Ihre Forschungen zur lokalen und regionalen Vergangenheit stellen auch vor Ort ein Identifikationsangebot dar und bilden zugleich die Grundlage für weitere Forschungen. Die für die Allgemeinheit so wertvolle Arbeit von Heimatforscherinnen und Heimatforschern ist eine Form des langfristigen Engagements für die Gesellschaft, das sich oft über Jahrzehnte erstreckt und höchste Wertschätzung verdient.

Kulturdenkmal des Jahres 2021: Historische Orte der Gemeinschaft

Christine Schlott | 22. September 2021 | Ausgabe 3-2021

Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) wählt jedes Jahr ein Kulturdenkmal des Jahres. Als Bundesverband der Bürger- und Heimatvereine möchte er so auf bedeutende und erhaltenswerte Kulturlandschaftselemente aufmerksam machen. Gemeinsam ist den in allen Bundesländern als ein solches Kulturdenkmal nominierten Orten, dass sie auf eine reiche Tradition zurückblicken können, gleichzeitig aber im Alltag heute immer mehr an Bedeutung verlieren. Für dieses Jahr wurden „Historische Orte der Gemeinschaft“ zum Kulturdenkmal des Jahres bestimmt.

Mühlenland Sachsen-Anhalt,Teil 11: Die Mühlen der Elbestadt Aken

Henry Bergmann (Federführung), Mirko Bauer. Mit Dank an C.-D. Bielstein sowie posthum an O. Benecke, Max Rosenthal, Max Sonnenburg, Paul Rockstroh u.v.a. | 1. Juli 2021 | Ausgabe 2-2021

Gelegen nahe der ehemaligen Burgsiedlung Glotheworp (Gloworp, Glewerp, Glentetorp, Glorup, Glock, Glorf, Lorf) erhielt die neue Stadt Aken (Aachen, Acken – erster urkundlicher Nachweis 1162) wohl ihren Namen um 1250, als Albrecht der Bär Rheinländer und Flamen ansiedelte, die über sehr gute wasserbauliche Kenntnisse verfügten. Die Stadt war zunächst in sächsisch-askanischem Besitz und ging 1389 an den Bischof von Magdeburg über.

Die Leucorea Wittenberg – Nach 204 Jahren endlich online: www.uni-wittenberg.de

Peer Pasternack, Daniel Watermann | 28. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Im Internetzeitalter hat jede Institution, die etwas auf sich hält, eine eigene Website. Wer keine hat, existiert in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung im Grunde nicht – bzw. hat nicht existiert. Die Universität Wittenberg gibt es seit 1817 nicht mehr, und folglich gab es sie bisher virtuell nicht. Das marginalisierte sie, trotz ihrer Bedeutung, im kulturellen Gedächtnis. Um dem abzuhelfen, wurde die Leucorea nun online gebracht.

Das Brühtrogpaddeln in Roßdorf*

Lkr. Jerichower Land, Sachsen-Anhalt

Antonia Beran | 25. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

An einem idyllischen Altarm des Elbe-Havel-Kanals liegt Roßdorf. Hier entstand vor gut 30 Jahren ein originelles Fest, das bis zu 3.000 Gäste in das kleine Dorf mit 500 Einwohnern lockt. Diesen Kanalabschnitt zwischen Elbe und Havel, für den ein Teilstück des Flüsschens Stremme verwendet wurde, ließ König Friedrich II. von Preußen 1745 ausheben. 1928 begradigte ein neuer Durchstich den Kanal und der Schiffsverkehr verläuft nun weiter südlich. Der Roßdorfer Altkanal ist heute ein beliebtes Angel- und Freizeitgewässer. Normalerweise fahren hier Paddel- oder Motorboote vorbei, aber regelmäßig am 2. Juniwochenende werden hier ganz andere Fahrzeuge zu Wasser gelassen – und zwar Brühtröge, wie man sie früher zur Hausschlachtung verwendete.

Carl Loewe und seine Chöre

Die 8. Carl-Loewe-Festtage in Wettin-Löbejün 5. bis 10. Oktober 2021

Andreas Porsche | 25. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Auch unter den sicher noch weiter bestehenden Corona-bedingten Einschränkungen bereiten wir die nächsten Carl-Loewe-Festtage vor, wenn auch mit einigen Abstrichen. Wir sind der Meinung, dass solche kulturellen Angebote gerade in dieser Zeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Wohlbefinden der Bürger*innen unbedingt zu erhalten sind.

Vom Trafoturm zur Wohlfühloase für Fledermäuse und Co.

Die erste Stele der Biodiversität® für Sachsen-Anhalt im Naturpark Unteres Saaletal

Johanna Majchrzak und Oliver Arndt | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Viele ursprünglich Felswände und Höhlen bewohnende Tierarten fanden seit vielen Jahrhunderten in und an von Menschenhand geschaffenen Bauwerken Lebensräume. Hierzu zählen auch bestimmte kulturfolgende Säugetier-, Vogel- und Insektenarten, welche die Gebäude als Brutplätze, Sommerquartiere oder Versteckmöglichkeiten nutzen. Durch Sanierungen oder Abriss dieser Gebäude ist bundesweit ein starker Rückgang der gebäudebewohnenden Arten zu verzeichnen.

„Du bist Politik – Vereinsdialoge 2021“

Ein Projekt des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V. in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt

Kristina Bake | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Das 2016 erstmals durchgeführte Projekt „Du bist Politik – Vereinsdialoge“ wurde in diesem Jahr wieder aufgenommen, um erneut Vereine des ländlichen Raums mit Vertreterinnen und Vertretern der Landespolitik ins Gespräch zu bringen. Ziel ist die aktive Unterstützung des freiwilligen Engagements vor Ort, das von entscheidender Bedeutung für das kulturelle Leben in all seiner Vielfalt auf dem Land und in den Kleinstädten Sachsen-Anhalts ist.

Erst 900 Jahre Eisdorf?

Ein Ortsjubiläum und die schwierige Suche nach der zugrundeliegenden Ersterwähnung

Mike Leske | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

2021 feiert der Teutschenthaler Ortsteil Eisdorf (Saalekreis) sein 900-jähriges Bestehen. Im Gegensatz zur Geburt eines Menschen sind Ortsjubiläen nur sehr selten auf ein genaues Jahr, geschweige denn auf ein konkretes Datum festzulegen. Daher werden solche „Geburtstage“ in der Regel mit einer vermeintlichen Ersterwähnung in den schriftlichen Quellen gleichgesetzt. Diese wiederum stellt keine Gründungsurkunde dar. Meist handelt es sich um die Besitzaufzählung oder -bestätigung eines Grundherrn, welche die Existenz des Ortes bereits voraussetzt. Oft sind diese Siedlungen wesentlich älter als es die Urkunden belegen können.

Der Schneebeere zu Leibe rücken

Pflegearbeiten der archäologischen Gesellschaft in Sachsen-Anhalt e.V. (agisa e.V.) an ausgewählten archäologischen Denkmalen in der Dölauer Heide, Stadtkreis Halle

Mechthild Klamm, Anna Weide | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Die Dölauer Heide im Nordwesten der Stadt Halle ist ein kulturhistorisch höchst bedeutendes Waldgebiet mit einer großen Anzahl obertägig noch sichtbarer archäologischer Kulturdenkmale. Europaweit einmalig ist die Befestigung der mittleren Jungsteinzeit (Baalberger Kultur, ca. 3.950 bis 3.375 Jahre v. Chr.) auf einem Teil der die Dölauer Heide durchziehenden, plateauartigen Erhebung, der so genannten Bischofswiese. Ein mehrfach gestaffeltes Wall-Grabensystem umgibt die steinzeitliche Befestigung; die Wälle und Gräben sind noch heute als schwach ausgeprägte Bodenwellen im Gelände sichtbar. Die nördliche Spitze dieses Plateaus, der lange Berg, wurde während der steinzeitlichen Bernburger Kultur (ca. 3.075 bis 2.700 v. Chr.) besiedelt.

Die unterschätzte Bode

Christian Marlow | 24. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

In der Regel sind kleine Flüsse für deren Anwohner etwas Selbstverständliches. Der kleine Fluss ist immer da. In Abhängigkeit vom Wetter fällt der Wasserstand oder er steigt – was vielleicht nicht einmal von jedem Anwohner wahrgenommen wird. Hin und wieder gibt es auch Hochwasser. Aber sich Gedanken um einen kleinen Fluss wie die Bode machen? Das ist eher ungewöhnlich. Das dem so ist, wird deutlich, wenn man nach (populär-)wissenschaftlichen Veröffentlichungen sucht. Im Gegensatz zu unseren großen Strömen wie Elbe und Saale existieren zu den kleinen Flüssen kaum kulturgeschichtliche oder gar volkskundliche Untersuchungen. Wenn doch, dann sind es geologische oder hydrologische Fachaufsätze, aber eben sehr selten kulturgeschichtliche Beiträge.

Milde-Biese-Aland: Der Fluss mit den drei Namen und die Altmark

Michael Belitz | 18. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

In seinen bekannten ‚Skizzen aus der Altmark‘ (1978) kam der 2019 verstorbene Magdeburger Schriftsteller Hanns H. F. Schmidt auch auf einen Fluss mit gleich drei Namen zu sprechen: „Der Fluß, der in Kalbe als Milde dem Fremden vorgestellt wird, erreicht die Kreisstadt Osterburg als Biese. Nach weiteren zehn Kilometern, in Seehausen, heißt er plötzlich Aland und fließt mit diesem Namen der Elbe zu. Einmal begann ich auf meinen Wanderungen in Beese eine Diskussion des Problems, ob ich noch am Ufer der Milde oder bereits an dem der Biese stehe. Als die ‚Ureinwohner‘ aber auch noch ständig mit den Namen Bäke und Flotte operierten und darüber selbst in Streit gerieten, gab ich in dieser Sache ein für alle Male meine Wißbegierde auf.“

Gibt es bald ein weiteres UNESCO-Kulturerbe in Sachsen-Anhalt?

Flößerei als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen – UNESCO-Ausschuss entscheidet Ende 2022

Frank Thiel | 17. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Ende März 2021 wurde ein gemeinsamer Vorschlag von Deutschland, Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien bei der UNESCO in Paris eingereicht, die Flößerei für die internationale Liste des Immateriellen Kulturerbes zu nominieren. Der zuständige Ausschuss der UN-Organisation entscheidet voraussichtlich Ende 2022 über die Anträge.

Neue Bewerbungsrunde zum IKE

Wissen, Können, Weitergeben – Wo sind lebendige Kultur- und Traditionsträger in Sachsen-Anhalt?

17. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Wissen, Können, Weitergeben – diese drei Schlagworte stehen für das so genannte Immaterielle Kulturerbe (IKE), das seit 2013 repräsentativ auf der Bundesliste der Deutschen UNESCO-Kommission verzeichnet wird. Aus Sachsen-Anhalt haben es bisher sechs lebendige Traditionen, Bräuche oder Gewerke auf diese nunmehr 126 Einträge umfassende Liste geschafft:[1] der Grasedanz im Harz 2020, die Spergauer Lichtmeß und der Pfingsttanz der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra 2018, die Schachtradition in Ströbeck 2016, das Finkenmanöver im Harz und bereits 2014 die Salzwirker Brüderschaft in Halle/Saale.

Deutsches Forum Immaterielles Kulturerbe

Christian Marlow | 16. Juni 2021 | Ausgabe 2-2021

Dem Immateriellen Kulturerbe (IKE) wird gemeinhin nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie dem Materiellen (Welt-)Kulturerbe, das jeder kennt. In Sachsen-Anhalt gehören dazu beispielsweise der Stiftsberg, Schloss und die Altstadt von Quedlinburg, das Wörlitzer Gartenreich und das Bauhaus in Dessau. Um auch das Immaterielle Kulturerbe, die lebendigen kulturellen Ausdrucksformen wie mündlich überlieferte Traditionen, Handwerkskünste oder gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste, mehr in das Bewusstsein der Menschen zu bringen, bedarf es einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit.

Harzer Volkstänze – immer noch beliebt

CD mit Volkstanzanleitungen jetzt erhältlich

Lutz Wille | 29. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Im Frühjahr 2016 rief der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Zentrum HarzKultur in Wernigerode das Modellprojekt „Spinnstube“ mit großem Engagement ins Leben. Ziel des Vorhabens war es, ein neues Veranstaltungsformat für den ländlichen Raum zu entwickeln: Im Rahmen eines geselligen Beisammenseins soll Menschen verschiedener Generationen traditionelles Handwerk, handwerkliche Fertigkeiten und die regionale Volkskultur in Lied Tanz, Musik und Mundart vorgestellt und durch Mitmachen nahegebracht werden. Die Winter-Spinnstube 2017 war als Volkstanz-Workshop konzipiert. Die Veranstaltung, auf der auch regionale Tänze wie etwa die Tampête oder der Siebensprung ausprobiert wurden, begeisterte die Teilnehmer, welche aus nah und fern gekommen waren, und es wurde der Wunsch nach einer Wiederholung dieses Veranstaltungsformat geäußert.

Burgstall war nicht Isenschnibbe – Wie ein weiteres Massaker an KZ-Häftlingen verhindert werden konnte

Fred Frome | 20. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die 9th U.S. Army befreite Mitte April 1945 den gesamten Norden Sachsen-Anhalts, zuvor wurde das Ziel Elbe erreicht: 12. April – Tangermünde, Schönebeck, 13. April – Heinrichsberg, Rogätz, sogar Werben, Barby und Wittenberge. Vorauskommandos entdeckten in Farsleben am 12. April Waggons mit sogenannten Austauschjuden aus dem KZ Bergen-Belsen, von Lok und Begleitmannschaften verlassen. Es war einer von drei Zügen Richtung Theresienstadt – Ergebnis einer Bitte, die „7500 Lagerinsassen (Austausch-Juden) … hier weg(zu)holen…, da dann auch auf diese Weise wieder Platz für mindestens 10.000 KL-Häftlinge geschaffen wird.“ Der Bedarf war dringend, denn viele Transporte waren nach Belsen unterwegs. Mehrere dieser Züge blieben im Raum Gardelegen stecken. Mehr als eintausend KZ-Insassen vieler Nationen wurden in der Feldscheune Isenschnibbe eingeschlossen, verbrannt oder erschossen. Die am 14. April 1945 einrückenden Amerikaner ließen die Opfer in Einzelgräbern bestatten.

„Musik, Musik! Du Echo andrer Welten …“

Anne Usadel | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die Zeitzer Ernst-Ortlepp-Gesellschaft trug in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche wichtige, als verschollen geltende Werke, Briefe und Handschriften des Dichters, Herausgebers und Übersetzers Ernst Ortlepp zusammen und veröffentlichte sie neu. Besonders hervorzuheben ist dabei auch die außerordentliche Arbeit des Vorstandsmitglieds Manfred Neuhaus, der sich nun auch Ortlepps kaum erforschter Bedeutung als Musikschriftsteller des 19. Jahrhunderts widmete. Die Herausgabe seiner Dokumentation „Musik, Musik, du Echo andrer Welten. Ernst Ortlepp und die Musik“ in der Schriftenreihe der Ernst-Ortlepp-Gesellschaft gleicht einer Entdeckung. Nur wenigen war bisher bekannt, dass Ortlepp auch zu den herausragenden Musikschriftstellern seines Jahrhunderts gehört.

Vergessener Schatz im Harz – Die Grube Braunesumpf

Klaus Stedingk | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die Reihe der Hüttenröder Editionen ist inzwischen bei der Nr. 8 angekommen. Diese Bücher beleuchten verschiedenste Aspekte und Fakten des traditionsreichen Mittelharzer Montanwesens und bewahren sie damit vor dem Vergessen.

Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal

Bernhard Lohe | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

„Aber wo nur, wo nur, wo nur ist noch der Sinn?“ – sang schon Holger Biege. Ähnliches fragt sich auch der Rezensent angesichts des zweibändigen Werkes „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal“, gegliedert in einen Text- und einen Tafelteil.

Wachskinder: Magdeburger Familienbande des Biedermeier en miniature

Thomas Schindler und Petra Seemann | 15. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Die Neubearbeitung von Museumsdepotstücken erbringt mitunter Erstaunliches. Im Bayerischen Nationalmuseum in München ist erst jüngst ein gläserner Schaukasten in den Fokus gerückt, der urspürglich aus Magdeburg stammt. Das als „Schaukasten […] mit Kinderszene“ altinventarisierte Stück entpuppte sich als dreidimensionales familiengeschichtliches Ego-Dokument. Es erlaubt nicht nur einen Blick in die Kinderstube einer kleinbürgerlichen Magdeburger Familie um 1800/1820.

Die Zauneidechse – Reptil des Jahres 2020

Marcel Seyring | 15. April 2021 | Ausgabe 4-2020

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) kürt seit dem Jahr 2006 jährlich zusammen mit weiteren Kooperationspartnern ein Reptil oder Lurch des Jahres. Damit soll auf die starke Gefährdung unserer heimischen Lurche und Kriechtiere aufmerksam gemacht werden.
Im Jahr 2020 wurde mit der Zauneidechse – Lacerta agilis (Linnaeus, 1758), eine unserer auffälligsten Reptilienarten zum Reptil des Jahres gewählt.

Sachsen-Anhalt in der Bibliothek der deutschen Heimatzeitschriften

Heinz Peter Brogiato | 12. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Seit Ende 2013 befindet sich eine Sondersammlung heimatkundlicher Literatur im Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig: die „Bibliothek der deutschen Heimatzeitschriften“. Sie entstand 1992 in Bocholt und befand sich zuletzt in der Obhut des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt.

„Die Aufbewahrung des Andenkens denkwürdiger Ereignisse“*

Ortschroniken im Gebiet der preußischen Provinz Sachsen

Uta Monecke | 9. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Historische Ortschroniken geben uns heute aufschlussreiche Einblicke in die Lebens- und Gedankenwelt vergangener Generationen. Dies gilt nicht nur für die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Chroniken, die bereits vielfach Gegenstand der Forschung waren, sondern auch für die zahlreichen lokalen Chroniken aus dem 19. Jahrhundert in unserer Region. Hier gibt es einen Entwicklungsstrang, der in der Gesamtschau bisher wenig Beachtung gefunden hat. Im Folgenden soll es um Aufrufe zur Anlegung und Fortführung solcher Chroniken in der preußischen Provinz Sachsen gehen.

Spielend auf dem „Pfad der Geschichte“ durch Brehna

Katja Münchow | 8. April 2021 | Ausgabe 1-2021

COVID-19 hält seit mehr als einem Jahr unsere Gesellschaft fest im Griff und auch die Heimat- und Geschichtsvereine unseres Landes müssen sich fragen, wie sie unter diesen Bedingungen noch wirken können. Die Eindämmungsmaßnahmen haben 2020 in Brehna – wie überall – viele schöne Pläne vereitelt. Wir Brehnaer hatten im vergangenen Jahr ein großes Fest geplant: „800 Jahre Stadt Brehna“. Viele Brehnaer und Brehnaerinnen, Vereinsmitglieder und Nicht-Vereinsmitglieder, waren monatelang mit den Vorbereitungen für die Feierlichkeiten beschäftigt. Die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Brehna (HGV Brehna) haben sich in die Arbeit des Festkomitees aktiv eingebracht. Wir entwarfen eine Festschrift, konzipierten eine Ausstellung zu den Höhepunkten Brehnaer Geschichte und organisierten einen historischen Festumzug – doch dann war klar, es wird im Sommer 2020 kein Volksfest in Brehna geben. Nirgendwo! Ähnliche Geschichten können sicher viele Mitglieder des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt erzählen.

Heimatforscher wollte ich nie werden

Albrecht Will | 8. April 2021 | Ausgabe 1-2021

In der letzten Lebenszeit meiner Mutter begann ich, Wege zu suchen, ihr Wissen in eine computergerechte Form zu bringen. Mit ihrem Tod kam zu dem bisherigen „Spiel“ die Verantwortung hinzu, das Hinterlassene so zu bewahren, dass es nicht verloren geht. Dieser Aspekt ist auch im nachfolgenden Text für mich grundlegend.

Das „Heimatforschernetz Sachsen-Anhalt“ unter dem Dach des Landesheimatbundes

John Palatini und Christian Marlow | 7. April 2021 | Ausgabe 1-2021

Neben den professionellen Akteuren sind die Heimatforscher des Landes ein wichtiger Bestandteil einer lebendigen, in die Zukunft weisenden Geschichtskultur. Sie in ihrer Arbeit zu unterstützen ist dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. (LHB) seit seiner Gründung ein Anliegen. Bereits in den 1990er Jahren wurden zu diesem Zweck Veranstaltungen durchgeführt.

Bräuche und Brauchsammler in der Altmark

Jochen Alexander Hofmann | 18. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Die Altmark wurde als Brauchlandschaft vergleichsweise spät entdeckt. Die älteste literarische Quelle zur altmärkischen Brauchgeschichte ist wohl der im Jahre 1800 erschienene erste Band von Heinrich Christoph Steinhardts „Ueber die Altmark“, in dem der schriftstellernde Pastor u. a. den Ablauf einer großen Bauernhochzeit in der Wische, die Usancen bei Taufen und Begräbnissen, und das Treiben der Clas Buren in der Adventszeit schilderte. Diese Ausführungen zählen zu den wertvollsten Quellen für die historische Volkskunde der Altmark. Doch woher bezog der Verfasser seine Informationen? Aus eigener Feldforschung, d. h. aus Beobachtungen und Gesprächen mit Gewährsleuten, oder doch aus Büchern und Zeitschriften? Eine klare Antwort hierauf blieb Steinhardt schuldig.

Die Turteltaube (Streptopelia turtur) in Johann Friedrich Naumanns „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands …“ (1820 –1844/60)

Zum 200-jährigen Jubiläum der Herausgabe des ersten Bandes

Bernhard Just | 18. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

„Diese Vögel, durch ihre Geselligkeit und sanften Sitten bekannt, schließen sich den hühnerartigen Vögeln an, denn sie verschlucken wie diese Alles, wovon sie sich nähren, ganz, und dies sind hauptsächlich harte Samenkörner und Sämereien, welche in ihrem doppelten Kropfe erweicht werden, ehe sie in den kleinen muskulösen Magen kommen. Mit den im Kropfe erweichten Körnern füttern sie auch ihre Jungen … Sie trinken in einem Zuge, indem sie den Schnabel ganz ins Wasser tauchen und es so in sich hineinpumpen. Die Jungen sitzen so lange im Neste bis sie völlig fliegen können.“

Ausgewählte Gedenktage bedeutender Persönlichkeiten und wichtiger Ereignisse 2021 in Sachsen-Anhalt

Kurzfassung

Zusammenstellung: Walter Müller | 17. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Osterwater holen

Margit Vogel | 17. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Wasser, zu einer vorgeschriebenen Zeit und unter besonderen Bedingungen aus einem Fluss oder von einer Quelle geholt, hat heilende und verschönernde Wirkung – wer möchte das nicht glauben? Osterwasserholen ist ein christlicher Brauch, der bis weit ins 19. Jahrhundert, in einigen Gegenden bis in die 1940er Jahre vor allem im ländlichen Raum gepflegt wurde. Auch heute wird Osterwasser im Gottesdienst gesegnet.

Hallisch

Ulrich Wenner | 15. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Die Verbundenheit und Identifikation mit einem Ort oder einer Region erfolgt sehr häufig über die dort verwendete Alltagssprache bzw. den Dialekt, egal ob es sich um den bloßen Klang, den Wortschatz oder typische Wendungen handelt. Für den in Halle geborenen Philologen Manfred Lemmer (1928 – 2009), der jahrzehntelang an der dortigen Universität wirkte, stellte die Beschäftigung mit dem „Hallischen“ ein persönliches Bedürfnis dar, obwohl sein Hauptbetätigungsfeld in der germanistischen Mediävistik lag.

Ostmoderne. Baukulturelle Betrachtungen der Nachkriegs­architektur in der DDR – damals und heute

Tagung in Sangerhausen und Halle-Neustadt, 25. – 26. September 2020

Bernhard Lohe | 14. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Das Scheitern einer gesellschaftlichen und städtebaulichen Vi­sion darf nicht als Begründung dafür herhalten, sich nicht mit dem Denkmalwert von Bauten dieser Epoche zu beschäftigen. Diesem Leitsatz trug die Tagung angemessen Rechnung, die am 25./26. September 2020 in Sangerhausen und Halle (Saale) stattfand und unter anderem mit Prof. Peer Pasternack, Prof. Michael Goer, Dr. Mark Escherich und Prof. Annette Menting hochkarätig besetzt war.

Friedrich August Ritter.

Baumeister und Denkmalpfleger

Martin Beitz | 14. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Im Jahr 2020 jährt sich der Geburtstag von Friedrich August Ritter (1795 – 1869) zum 225. Mal. Dies ist Anlass genug, seine Bedeutung für die Architektur Sachsen-Anhalts kurz zu betrachten. Ritter wurde 1842 Landbaumeister in Merseburg und starb dort fast drei Jahrzehnte später. Merseburg war seit dem Wiener Kongress (1815) preußisch und Hauptort des gleichnamigen Regierungsbezirkes, der den heutigen Burgenlandkreis, den Saalekreis, den Landkreis Mansfeld-Südharz und den Kreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt sowie angrenzende Gebiete der heutigen Landkreise Nordsachsen, Elbe-Elster und des Kyffhäuserkreises umfasste. Dies entspricht Ritters Wirkungsgebiet, in dem er trotz knapper Mittel einige bedeutsame Bauwerke hinterließ.

Zwei Jahre Engagement für die Kultur

John Palatini | 14. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Zum mittlerweile fünften Mal wurden neue Engagementbotschafterinnen und Engagementbotschafter Kultur des Landes Sachsen-Anhalt (EBK) durch Staats- und Kulturminister Rainer Robra in ihr zweijähriges Ehrenamt berufen. Die Engagementbotschafter sind Bürgerinnen und Bürger, die sich z. B. in der Museumsarbeit, im Bibliothekswesen, in der Traditions- und Heimatpflege, der Soziokultur, der kulturellen Bildung oder auf dem Gebiet der Förderung von Musik und Literatur engagieren. Ihre Berufung für zwei Jahre ist eine Auszeichnung für ihre geleistete Arbeit und zugleich selbst ein Ehrenamt.

Die Turteltaube – Vogel des Jahres 2020

Stefan Fischer | 14. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Das „Turteln wie die Tauben“ als Umschreibung für den zärtlichen Umgang frisch Verliebter ist wohl jedem bekannt. Dagegen dürften die für dieses Sinnbild namengebende Turteltaube nur wenige Nicht-Vogelinteressierte kennen. Unter den fünf heimischen Taubenarten ist sie mit einer Körperlänge von 26 bis 28 cm und einem Gewicht von 100 bis 180 g die kleinste. Ihre vier bei uns vorkommenden Verwandten sind die Stadttaube (domestizierte Nachfahren der Felsentaube), die Ringeltaube, die Hohltaube und die Türkentaube. Aufgrund ihres starken Rückgangs in den letzten Jahren wurde die Turteltaube (Streptopelia turtur Linnaeus 1758) vom Naturschutzbund Deutschlands (NABU) als Vogel des Jahres 2020 gekürt.

Groß-Neujahr in Friesdorf (Landkreis Mansfeld-Südharz)

Annette Schneider-Reinhardt | 11. Dezember 2020 | Ausgabe 4-2020

Jeweils am zweiten Sonntag im Januar feiern die Friesdorfer eine besondere Tradition: Groß Neujahr. Bei diesem Fest stehen die unverheirateten Männer ab 14 Jahren im Mittelpunkt. Vor allem sechs Personen schlüpfen an diesem Morgen in ihre Kostüme. Sie sind die Hauptfiguren des Festes: eine Hexe mit Larve, Besen und Kiepe, ein Erbsbär in Erbsstroh gewickelt und mit einer Larve, der an einer Kette von einem Bärenführer gezogen wird. Dazu gesellen sich noch drei „Burschen“ im schwarzen Anzug mit Zylinder und weißen Handschuhen. Und die Blaskapelle darf nicht fehlen.

„Wieso wir?“

Erfahrungen und Erwartungen an das Kulturerbe-Netz Sachsen-Anhalt

Hans-Christian Solka, Förderverein Randau e. V. | 9. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

Der Förderverein Randau e. V. widmet sich u. a. der Förderung von Heimatpflege, dem Erhalt der Umwelt und deren nachhaltiger Nutzung sowie dem Erhalt des Steinzeitdorfes Randau als historisches Kulturgut. Er erarbeitete für das Steinzeitdorf ein pädagogisches Konzept für dessen Nutzung als Bestandteil des „gelebten Geschichtsunterrichts“ sowie als Bildungsstätte für Umwelt und Geschichte.

160 Jahre Heilstätte Carlsfeld bei Brehna

Ein Blick auf ihre denkmalgeschützten Gebäude

Benny Berger | 9. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

Der „Bund Heimat und Umwelt in Deutschland“ (BHU) benennt für jedes Jahr ein Kulturdenkmal, mit dessen Wahl er auf die Vielfalt des kulturellen Erbes hinweisen und für gefährdete Elemente der Kulturlandschaft sensibilisieren will. 2020 stehen „historische Orte der Heilung und Gesundheit“ im Mittelpunkt.
Mit dem 2019 vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld geförderten und Anfang 2020 herausgegebenen Buch „Carlsfeld bei Brehna – ein historischer Abriss“ wurde die Geschichte von Carlsfeld zusammengetragen, die eindeutig in die Kategorie für das Kulturdenkmal 2020 fällt.

Das Luftwaffenlazarett in der Dölauer Heide

Zum 75. Todestag des Architekten Hermann Distel

Wolfram Friedrich | 9. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

An das Ende des 2. Weltkrieges wird in diesem Jahr an vielen Orten erinnert. Anders als Magdeburg und Dessau ist Halle von größeren Kriegsschäden weitgehend verschont geblieben. Dies gilt auch für das heutige Krankenhaus Martha-Maria am Rande der Dölauer Heide, das damals als Luftwaffenlazarett diente. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Lazarett zunächst in ein sowjetisches Militärhospital umgewandelt, aus dem dann das Waldkrankenhaus als städtisches Krankenhaus hervor ging. Die Zeit als Stadt- und Bezirkskrankenhaus wird bei Richter recht ausführlich dargestellt. 1997 wurde daraus das „Städtische Krankenhaus Martha-Maria“ in gemeinsamer Trägerschaft der Stadt Halle und des Diakoniewerkes Martha-Maria aus Nürnberg. 10 Jahre später ging das Krankenhaus dann in die alleinige Trägerschaft von Martha-Maria über.

Das Biosphärenreservat Drömling – Unterwegs mit Fred Braumann.

Von Kolonisten im Moor, Horsten und viel Naturschutz*

Amanda Hasenfusz | 9. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Pure Natur. Stille und jede Menge Wiesen, Wälder, Kanäle. Weit entfernt: die Zivilisation. Fred Braumann, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling, und ich schirmen die Augen gegen das Sonnenlicht. Wir sind im Drömling unterwegs, tauchen in die satt grüne Landschaft ein, sehen seltene Tiere. Soweit das Auge reicht ist keine Besiedlung zu sehen. Übervolles Grün an der Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Beide Bundesländer teilen sich das Gebiet: 280 Quadratkilometer gehören zu Sachsen-Anhalt, etwa 60 Quadratkilometer zu Niedersachsen. Mitten durch führt das Grüne Band Deutschland.

Ein Stück Heimat ging verloren – Der alte Niegripper Konsum wird „Haus der Begegnung“

Ein Beispiel für die Arbeit des Netzwerkes

Kristin Meier und Peggy Degener, Heimatverein Niegripp | 9. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

Wir werden ihn schmerzlich vermissen. Den Ort, der es uns ermöglichte, das fehlende Stück Butter zu besorgen, der gleichzeitig aber auch Treffpunkt war für diejenigen, die regelmäßig dort einkauften und nebenbei gleich die neuesten Neuigkeiten aus dem Ort erfuhren. Der Konsum, der nicht nur Einkaufsstätte war, sondern auch Zentrum der Begegnung. An der Hauptstraße gelegen lud er Durchreisende ein, noch schnell ein Brötchen und einen Apfel für die Weiterfahrt zu kaufen. Nun schließt er seine Tür. Die Konsumgenossenschaft war aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, unseren Konsum zu schließen.

200 Jahre Ortsschilder in Sachsen-Anhalt

Martin Beitz | 1. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

Das Reisen in früheren Zeiten war nicht nur deshalb beschwerlich, weil sich die Wege und Straßen in teils katastrophalem Zustand befanden, sondern auch, weil die Orte dem Reisenden nicht anzeigten, wie sie heißen, was die Orientierung erschwerte. Als eines der späten Resultate des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) kamen große Teile des heutigen Sachsen-Anhalt vor 340 Jahren an das Kurfürstentum Brandenburg und spätestens mit dessen Umwandlung zum Königreich Preußen begann man die Errichtung von Wegweisern anzuordnen, denn im selben Jahr, 1701, wurden die Beschädigungen an solchen Entfernungsanzeigern erstmals durch ein königliches Patent gerügt.

Endlich eine Kirche im Dorf. Die Umsetzung der Fachwerkkirche aus Klein Chüden ins Freilichtmuseum Diesdorf

Jochen Alexander Hofmann | 1. Oktober 2020 | Ausgabe 3-2020

Einfach, fast unscheinbar, von außen auf den ersten Blick als sakrales Gebäude nicht unbedingt zu erkennen, stand eine kleine Fachwerkkirche über 220 Jahre am Dorfrand von Klein Chüden, wenige Kilometer nordöstlich von Salzwedel, dicht an der Grenze zum Hannoverschen Wendland. Seit diesem Sommer ist sie nun das „jüngste“ Gebäude im Freilichtmuseum Diesdorf. Damit ging ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung: Sachsen-Anhalts einziges volkskundliches Freilichtmuseum hat nun endlich eine Kirche im Dorf.

Das Kulturerbe-Netz als verknüpfendes Element in Sachsen-Anhalt

Steffen Amme | 30. September 2020 | Ausgabe 3-2020

Kulturgut ist im allgemeinen Sprachgebrauch laut Duden: „etwas, was als kultureller Wert Bestand hat und bewahrt wird“. Die Gesamtheit der Kulturgüter wird demnach als Kulturerbe bezeichnet und stellt ein verknüpfendes Element dar, so auch in Sachsen-Anhalt. Die Kulturschätze machen unser Bundesland lebens- und liebenswert, sie machen es zu unserer Heimat. Gemeinden, Kirchen, Vereine und Institutionen haben in den vergangenen Jahren viel Engagement gezeigt, um unser Kulturgut zu erhalten. Doch ist es vielerorts in Gefahr. Denn wo Mittel und Möglichkeiten fehlen, geht es verloren. Das Kulturerbe-Netz Sachsen-Anhalt möchte dieses Kulturgut erhalten. Es arbeitet eng mit den Menschen vor Ort zusammen, so auch mit dem Förderverein zur Erhaltung und Nutzung der Dorfkirche zu Wilsleben e. V.

Über 100 Brücken musst du gehen…

Das „Vereinsprojekt der Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde)“

Anne Haase | 30. September 2020 | Ausgabe 3-2020

Wir haben in unserer Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) über 40 Vereine, verteilt auf 37 Ortschaften. Das ist eine große Bereicherung und mit ein Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Nicht nur in den Bereichen der Denkmal-, Kultur- und Geschichtspflege sind unsere Vereine aktiv. Sie organisieren Veranstaltungen, Treffen, Freizeitgestaltung und decken die Öffnungszeiten der Museen ab.

Von lebendigen Kulturlandschaften und engagierten Dorfgemeinschaften

Kulturerbe-Netz Sachsen-Anhalt

Ulrike Dietrich | 28. September 2020 | Ausgabe 3-2020

Es ist keine neue Idee des Landesheimatbundes, ein Kulturerbe-Netz zu entwickeln: bereits seit 10 Jahren gibt es dieses ambitionierte Vorhaben. Beginnend mit dem länderübergreifenden EU-Projekt „Vital Landscapes “ (2010 – 2013), über „DemografieFit“ (2015 – 2017), den „Vereinsdialogen“ (2016) und „LandAktiv – Vereine engagieren sich nachhaltig!“ (2018) ist beim LHB und seinen Mitgliedern bereits ein Erfahrungs- und Wissensschatz zum bürgerschaftlichen Engagement der Vereine gesammelt worden, der bewahrt, erweitert und in Netzwerktreffen, Beratungen und anderen Veranstaltungsformaten weitergegeben wird.

Die Spindestube lebt

Kommentar zum Beitrag von Carsten Passin in Heft 4-2019, S. 24 – 26

Christian Zschieschang | 4. August 2020 | Ausgabe 2-2020

Vor vierzig Jahren überlegten sich in einem kleinen Dorf in der Dübener Heide etliche Frauen, dass die Spinde, die damals vorwiegend die Älteren noch betrieben, nicht einschlafen sollte. Es waren die etwa Vierzigjährigen, die dann diese Tradition aufrechterhielten, die sich freilich schon längst verändert hatte: Es wurde nicht mehr gesponnen, sondern gestrickt und gehäkelt. Man traf sich mehr oder weniger ganzjährig, und zwar ohne unverheiratete Mädchen. Auch ging es nicht mehr so zu wie in der Frühen Neuzeit, wo bei den Kirchenvisitationen die Unsittlichkeit der „Rockenstube“ regel­mäßig beanstandet wurde.

Über die Wurzeln des Harzer Peitschenkonzerts

Lutz Wille | 4. August 2020 | Ausgabe 2-2020

Bewegung kommt in die Reihen des Publikums, Hälse werden gereckt, wenn fünf bis sechs Harzer Folkloristen in ihrem blauen Fuhrmannskittel während einer Heimatveranstaltung vor die Bühne treten und die Peitschen knallen lassen. Ungläubiges Staunen drücken die Gesichter aus über die rhythmische Synchronisation der Akteure, ihre Taktfestigkeit beim Spiel eines Volksmusikstücks auf dem Akkordeon. Ja, das Peitschenkonzert war schon immer eine hohe Volkskunst! Aber wo hat diese folkloristische Darbietung ihre Wurzeln?

»Ich habe die Grenzen überschritten«

Sonja Renner | 4. August 2020 | Ausgabe 2-2020

Interview mit Reem Alrahmoun, Engagementbotschafterin Kultur des Landes Sachsen-Anhalt. Ein Gespräch über Kultur, Toleranz und Aufgeschlossenheit sowie ihren tiefen Wunsch, mit ehrenamtlicher Arbeit Geflüchteten und insbesondere Frauen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.

Das Kriegsende in Magdeburg 1945*

Zum 75. Jahrestag

Helmut Menzel | 4. August 2020 | Ausgabe 2-2020

Mit Beginn des Jahres 1945 stand Deutschland vor seiner totalen Niederlage. Die „Ardennen-Offensive“ war vom Dezember 1944 bis Januar 1945 zusammengebrochen. Schwere Verluste erlitt die Deutsche Wehrmacht durch die „Weichsel-Oder-Offensive“ der Sowjetarmee, die auf die eindringlichste Bitte Winston Churchills terminlich vorverlegt wurde. Noch kampffähige Verbände der Wehrmacht wurden in aller Eile von der Westfront in Richtung Osten und Südosten abgezogen. Immer wieder rollten auch durch Magdeburg Truppentransporte. Doch die starken Verluste des Feldheeres an der Ostfront durch die Sowjetarmee konnten nicht mehr ersetzt werden. Während an der Ostfront die deutschen Truppen den vorrückenden sowjetischen Einheiten erbitterten Widerstand leisteten, ließ dieser an den westlichen Frontabschnitten im Frühjahr 1945 merklich nach. Die Front verlief hier Ende März an der Rheinlinie. Durch den massierten Einsatz ihrer weit überlegenen Luftstreitkräfte gelang es den kampfstarken Verbänden der britischen und amerikanischen Armee Anfang April, schnell in den mitteldeutschen Raum vorzudringen. Im Vorfeld, am 16. Januar 1945, wurde Magdeburg in einem der schwersten Luftangriffe zu 60 Prozent zerstört. Tausende Tote waren zu beklagen. Bis zum Kriegsende sollten noch 14 weitere Luftangriffe folgen.

Die verhinderte Fürstenversammlung von 1138 in Quedlinburg

Zum 850. Todesjahr Albrechts des Bären

Christian Marlow | 4. August 2020 | Ausgabe 2-2020

Albrecht der Bär (um 1100 – 18. November 1170) aus dem Geschlecht der Askanier war Sohn Ottos des Reichen von Ballenstedt und Eilika Billung von Sachsen. Deren Schwester Wulfhild heiratete um 1100 den bayerischen Herzog und Welfen Heinrich den Schwarzen (um 1075 – 13. Dezember 1126). Aus dieser Konstellation entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten sukzessive die scharfe Konkurrenz zwischen den Askaniern und den Welfen um das Erbe der Billunger.

Stürmische Zeiten vor einem Jahrhundert.

Der Freistaat Anhalt im Jahr 1920

Ralf Regener | 31. Juli 2020 | Ausgabe 2-2020

Der Große Krieg war seit über einem Jahr beendet. Die politischen Rahmenbedingungen Deutschlands wurden einmal komplett auf den Kopf gestellt. Es gab keinen Kaiser mehr, das erst vor einem halben Jahrhundert gegründete Reich war untergegangen, alte Verbindungen brachen auf und bekannte Strukturen verschwanden. Die Zeit nach der Niederlage des Deutschen Kaiserreichs im Herbst 1918 war deshalb nicht nur davon geprägt, die unmittelbaren Kriegshinterlassenschaften, wie Nahrungsmittelmangel, Unterversorgung und Demobilisierung der Soldaten, zu bewältigen, sondern auch nach neuer Struktur und Orientierung für die künftige politische und gesellschaftliche Zusammensetzung des Staates zu suchen.

Geburtswehen der deutschen Demokratie (4) Das humanistisch-progressive Werk der Deutschen Reichsverfassung scheitert am konterrevolutionären Starrsinn des preußischen Königs

Dezember 1848 bis April 1849: Wilhelm Loewe und Ludwig Schneider in der Endphase der Revolution

Dieter Horst Steinmetz | 31. Juli 2020 | Ausgabe 2-2020

Ende 1848 war die Kamarilla um den preußischen König dabei, weitere vollendete Tatsachen zu Ungunsten der Revolutionäre zu schaffen. Ludwig Schneider aus Schönebeck an der Elbe, der demokratische Abgeordnete der Preußischen Nationalversammlung zu Berlin, hatte sich mit anderen Abgeordneten nach der Vertreibung aus dem Berliner Mielentz’schen Saal nach Brandenburg in den Dom, die aufgezwungene neue Parlaments-Tagungsstätte, begeben. Dort brachte er zusammen mit 75 linken Abgeordneten am 1. Dezember die Erklärung ein, dass sie „der Krone die Befugnis bestreiten, die National-Versammlung wider ihren Willen zu verlegen, zu vertagen oder aufzulösen.“

Das Freilichtmuseum Diesdorf und seine Gärten

Jochen Alexander Hofmann | 30. Juli 2020 | Ausgabe 2-2020

Am Rande des alten Klosterortes Diesdorf, im idyllischen Hans-Jochen-Winkel, wurde bereits 1911 ein Bauernhofmuseum begründet, das heute auf mehr als 20 historische Wohn- und Wirtschaftsgebäude angewachsen ist. Derzeit wird noch die Fachwerkkirche aus Klein Chüden ins Museum transloziert, um das für ein altmärkisches Dorf einst typische Bauensemble abzurunden. Neben den zu unterschiedlichen Hofformen angeordneten Bauernhäusern, Ställen und Speichern, sind es die Feld-, Wald- und Wiesenflächen des ca. sechs Hektar großen Museumsgeländes, und vor allem die Gärten, die diesen Dorfcharakter des Freilichtmuseums prägen.

Heimatverein Reesen e. V.

Hildegard Uhden | 30. Juli 2020 | Ausgabe 2-2020

Als wir am 6. Januar das neue Jahr 2020 traditionell mit einer Winterwanderung begrüßten, waren die Nachrichten über das Corona Virus, das sich in China ausbreitete, schon besorgniserregend. Aber China ist ja weit weg.

Förderverein Steinzeitdorf Randau

Hans-Christian Solka | 30. Juli 2020 | Ausgabe 2-2020

Auf den Abbruch des öffentlichen Schulbetriebs durch die Corona-Krise reagierte der Förderverein Randau sofort. Der Leiter unseres umweltpädagogischen Projekts Zeitreise, Dr. Solka, führte per Skype für interessierte Kinder an jedem Werktag einen interaktiven Videogruppenchat von 45 min aus dem Steinzeitdorf Randau durch. Am 15. Mai 2020 endete mit der achten Woche dieses Angebot.

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